Konzert zum 100. Geburtstag:Rhythmus und Leidenschaft

Konzert zum 100. Geburtstag: An die unvergesslichen Songs von Nat King Cole hat der Gospelchor "Freysing Larks" erinnert. Der Künstler ist vor 100 Jahren geboren worden.

An die unvergesslichen Songs von Nat King Cole hat der Gospelchor "Freysing Larks" erinnert. Der Künstler ist vor 100 Jahren geboren worden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Musiker und Sänger verneigen sich in der Luitpoldhalle vor Nat King Cole, dessen Name weniger bekannt ist als seine Songs

Von Katharina Aurich, Freising

Eine musikalische Verbeugung vor dem Leben und Werk Nat King Coles haben die Zuschauer am Wochenende in der Freisinger Luitpoldhalle erlebt. Chorleiter Norbert Huber und der Gospelchor Freysing Larks ließen den Sänger und Pianisten, der zahlreiche Hits und unvergessliche Songs produziert hat und vor 100 Jahren geboren ist, gemeinsam mit der Bigband des Camerloher-Gymnasiums, der Jazzband Nice King Paul und dem Jazz-Sänger Maximilian Höcherl in einer Hommage wieder lebendig werden.

Auf dem Programm standen bekannte Stücke wie "Makin Whopee" oder "Route 66". Die kenne fast jeder, aber der Name Nat King Cole und sein Schaffen seien viel weniger populär, erläuterte Moderator und Musicaldarsteller Thomas Hiermeier. Er ist in Freising kein Unbekannter, er stand bereits mehrmals mit den Freysing Larks in tragenden Musicalrollen auf der Bühne.

Die Musiker und Sänger tauchten an diesen Abenden mit den Stücken aus den 40er und 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in die Welt des Rhythmus und der Leidenschaft ein, für Glamouratmosphäre sorgte am Bühnenhintergrund ein Vorhang aus glitzernden Goldfäden, der mit verschiedenen Farben wirkungsvoll angestrahlt wurde und die Mitwirkenden effektvoll in Szene setzte. Die Regie hatte wieder einmal Maximilian Widmann übernommen, der mit Huber und den Freysing Larks bereits zahlreiche erfolgreiche Musicals wie "Hairspray" oder "Korbinian" inszenierte.

Chor, Solisten und Musiker interpretierten die Stücke abwechselnd alleine und dann wieder gemeinsam. Den Anfang machten die 20 Musiker der Camerloher-Big-Band im Alter von 15 bis 19 Jahren unter ihrem Dirigenten Gunther Fendler. Er hatte sichtbar Freude an der Musik. "Mir geht's super, denn ich stehe auf der Bühne", erzählte er dem Moderator. Das glaubte man ihm sofort. Es folgte mit "Naughty Angeline" ein romantisches, schmachtvolles Stück, das Maximilian Höcherl in das Mikro hauchte. Begleitet wurde er vom Nice-King-Paul-Trio, bestehend aus den Münchner Profi-Musikern Paul Prem (Gitarre und Gesang), Nikolaus Reichel (Kontrabass) und Helmut Sinz (Piano und Akkordeon), die besonders gerne die Stücke von Nat King Cole spielen und mit ihren originalgetreuen Arrangements die Zeit der Swing-Ära auferstehen ließen. Von Moderator Hiermeier erfuhr das Publikum, dass der schwarze Ausnahmemusiker Cole, der über das absolute Gehör verfügte, mehr als 50 Millionen Platten verkaufte und 28 goldene Schallplatten erhielt. Seine Karriere endete früh, er starb 1965 mit nur 45 Jahren.

Nicht nur Gesang und Instrumentalmusik waren an diesem besonderen Abend geboten, sondern Brenda Rubens tanzte zu dem Song "Caravan", den Maximilian Höcherl interpretierte, ein ausdrucksvolles Solo, geschmeidig und ganz der Musik des Nice-King-Paul-Trios hingegeben. Aber auch einige Chormitglieder der Freysing Larks ließen es sich nicht nehmen, in ihren Petticoats stilecht zu "Send for me" eine flotte Sohle auf die Bühne zu legen. Für Chorleiter Norbert Huber war diese Hommage an einen "der wahren Könige des Musikbusiness und den erfolgreichsten schwarzen Sänger in den USA" eine Herzensangelegenheit, um ihn einem breiteren Publikum vorzustellen. Denn tatsächlich kannten zwar einige Zuhörer die Titel der Songs wie "Autumn Leaves" oder "This Can't be love", wussten aber nicht, das Nat King Cole sie berühmt gemacht hatte, wie Moderator Hiermeier auf Nachfrage herausfand. Nach diesen farbigen und leidenschaftlich vorgetragenen Darbietungen bleiben die Songs und der Name Nat King Cole den Zuschauern und auch allen Mitwirkenden mit Sicherheit noch lange in Erinnerung.

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