Konzert:Passionskonzert im Mariendom

kantorei

Die junge Domkantorei München tritt am Samstag im Freisinger Mariendom auf. Der Chor und alte Instrumente werden bei dem Passionskonzert für eine besondere Atmosphäre sorgen.

(Foto: privat)

Am Samstag treten die Junge Domkantorei München und das Ensemble "Mons Doctus" gemeinsam auf. Der Chor und die alten Instrumente versprechen eine ganz besondere Atmosphäre für die Zuhörer

Von Laura Dahmer, Freising

Am Samstag bekommt der Freisinger Mariendom Besuch aus München. Die Junge Domkantorei München wird gemeinsam mit dem Ensemble "Mons Doctus" ein Passionskonzert geben. Auf dem Programm stehen unter anderem Vertonungen zweier Psalmtexte von Bach und Hasse. Geleitet wird das Konzert vom Freisinger Domorganisten Benedikt Celler, der sich besonders auf die vielen verschiedenen Facetten der Musikstücke freut.

"Es gibt virtuose, anspruchsvolle Nummern für den Chor, starke Soli und gehaltvolle, emotionale Texte", erzählt Celler begeistert. Begleitet werden die Sänger außerdem von alten, historischen Instrumenten, gespielt vom Ensemble "Mons Doctus". Die Junge Domkantorei, die normalerweise die klangvolle, starke Akustik der Münchner Frauenkirche gewohnt ist, freut sich auf den Auftritt in Freising. "Die Frauenkirche hat ein viel zu großes Akustikrepertoire für Passionskonzerte. Dort kann man eher Romantik oder Moderne spielen", erklärt Celler, der nicht nur am Freisinger Dom arbeitet, sondern als Assistent der Münchner Dommusik auch dem jungen Chor vorsteht. "Wir freuen uns deswegen sehr, dass wir jetzt dazu kommen, diese andere Richtung auszuprobieren."

Passionskonzerte, so der Domorganist, leben von der Emotionalität, die Texte spielen eine zentrale Rolle. Es handelt sich um die Vertonung vom biblischen Passionstext aus dem Evangelium. Am Samstagabend werden die Junge Domkantorei und Mons Doctus unter anderem Johann Sebastian Bachs Kantate "Aus der Tiefen" aufführen, sowie seine selten gehörte Motette "O Jesu Christ, meins Lebens Licht". Außerdem werden sie eine zweite Psalmvertonung, die "Miserere" in c-Moll vom ehemaligen Dresdner Hofkapellmeister Johann Adolph Hasse zum Besten geben. Für das Konzert hat Benedikt Celler mit seinen Schützlingen seit Januar geprobt, "einmal die Woche gemeinsam mit allen, einmal die Woche haben Männer und Frauen im Wechsel Stimmprobe". So könne man gezielter üben. Auf alles vorbereiten konnte Celler die Junge Domkantorei trotzdem nicht. "Die Sänger kennen die Verhältnisse und die Akustik vor Ort noch nicht, bisher haben wir noch nicht im Freisinger Dom proben können", so der Domorganist. Das sei aber normal, der Chor sei diese Umstände gewohnt und er traue ihm zu, manches spontan hinzukriegen. Erst heute steht die erste gemeinsame Probe mit dem Ensemble Mons Doctus an. "Das sind Profimusiker, die kommen meistens ein oder zwei Tage vor dem Konzert dazu", sagt Celler. Dann aber steht ein langer Probentag bevor, bis zu acht Stunden sind angedacht.

In München trete die Junge Domkantorei regelmäßig mit dem Domchor auf, aber so ein eigenständiges Konzert, das gab es noch nicht so oft, bemerkt der Freisinger Celler. Zumindest, seit er 2016 die Leitung innehat. "Bei der Domkantorei gibt es viel Fluktuation, das ist anders als bei anderen Laienchören." Die meisten der Sänger sind noch in der Schule oder gerade fertig. Sie sind Teil der Münchner Domsingschule, an der sie eine musikalische Ausbildung erhalten und erste Schritte in der geistlichen und weltlichen Chormusik machen.

Für Celler selbst ist es das erste Konzert, das er im Freisinger Dom selbst dirigiert. Er hat zwar schon viel Erfahrung mit der Delegation von Gottesdiensten und hat bei etlichen Veranstaltungen mitgewirkt, aber das Passionskonzert ist für ihn ein erstes Mal. "Es ist auch ein bisschen Anspannung dabei, aber ich freue mich sehr. Auf der Zielgeraden sind wir alle immer hoch motiviert", sagt der Domorganist.

Beginn des Konzerts ist um 19.30 Uhr im Freisinger Mariendom. Karten sind für 20 oder 15 Euro bei der Touristinformation der Stadt Freising und an der Abendkasse erhältlich.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: