Konzert:Mitreißend und gefühlvoll

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An der Gitarre überzeugte Solist Leonhard Betz beim Benefizkonzert der Musikschule in der Freisinger Luitpoldhalle. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger Musikschule begeistert mit Beethovens fünfter Symphonie und einigen unbekannteren Stücken. Auch die Soli an der Gitarre und dem Klavier überzeugen.

Von Katharina Aurich, Freising

Mit der wuchtigen fünften Symphonie von Ludwig van Beethoven hat das Orchester der Freisinger Musikschule am Sonntag die Luitpoldhalle zum Beben gebracht. 75 Musiker, unter ihnen Musiklehrer und Schüler, hatten monatelang geprobt. "Es war anstrengend", sagte Dirigent und Musikschulleiter Martin Keeser. "Aber wenn ich vorne stehe und die Musik erklingt, dann wünsche ich mir, dass es nie aufhört." So empfand es offensichtlich auch das Publikum, das nicht aufhören wollte zu klatschen.

Aber nicht nur das Orchester begeisterte, sondern auch die beiden jungen Solisten: Valerie Bulenda am Klavier mit dem selten gespielten Allegro für Klavier und Orchester von Robert Schumann und Leonhard Betz an der Gitarre mit dem Konzert für Gitarre und Orchester in e-Moll von Ferdinando Carulli. Die 17-jährige Valerie Bulenda, Schülerin am Josef-Hofmiller-Gymnasium, spielte als Zugabe das Klaviersolostück "Frühlingsrauschen" von Christian Sinding und ließ ihre Hände für die schnellen Läufe über die Tasten fliegen. Die junge Frau spielt nicht nur bemerkenswert Klavier, sondern auch Trompete und wird nach ihrem Abitur vermutlich Musik studieren.

Das Konzert wurde mit fünf Kameras gefilmt, nun soll ein Video aus dem Aufnahmen entstehen

Nicht weniger begeisternd und vor allem gefühlvoll spielte Leonhard Betz, der die neunte Klasse des Camerloher-Gymnasiums besucht. Sein Hauptinstrument ist eigentlich das Cello, mit dem er wie auch mit der Gitarre mehrmals am Landeswettbewerb "Jugend musiziert" teilnahm. "Unsere herausragenden Schüler sollen einmal im Jahr die Gelegenheit bekommen, mit einem großen Orchester zu spielen", schilderte Keeser. Aber der Musikschule gehe es vor allem darum, für alle, auch normal begabte Schüler, Musikunterricht anzubieten und sie dann in einem Symphonieorchester gemeinsam mit den Profis spielen zu lassen. Dies sei für die jungen Musiker ein wunderbares Erlebnis, sie lernten viel an ihrem Instrument, in der Gruppe, und es mache ihnen offensichtlich auch viel Freude.

Vor neun Jahren gründete Keeser mit Gleichgesinnten an der Musikschule das Symphonieorchester Freising, "wir wollen jedes Jahr mit unseren Konzerten dem Publikum etwas Besonderes und ausgefallene Werke bieten". Gemeint sind damit auch selten gespielte Stücke, denn die Freisinger seien engagierte Konzertgänger, die vieles bereits kennen, so Keeser. Wichtig sei ihm nicht nur das musikalische Niveau des Orchesters, das jedes Jahr besser werde, sondern auch die Gemeinschaft an der Musikschule. Das Konzert am Sonntag wurde von fünf Kameras aufgenommen, daraus wird nun ein Video geschnitten. Möglich sei solch eine aufwendige Produktion nur durch den ehrenamtlichen Einsatz der Musikschul-Eltern, schildert Keeser. Mitveranstalter des Konzerts ist der Rotary-Club Freising, der mit dem Überschuss soziale Projekte im Landkreis unterstützt. Dieses Mal werden Haupt- und Mittelschüler aus sozial schwierigen Elternhäusern mit Nachhilfe unterstützt, damit auch sie ihren Schulabschluss gut schaffen.

© SZ vom 13.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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