Konzert in Eching:Altes Liedgut neu interpretiert

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Die Band Deitsch interpretiert altes Liedgut im Stil neuer Folkmusik: (von links) Steffen Gabriel, Gudrun Walther, Barbara Hintermeier und Jürgen Treyz. (Foto: Ares Konzertbüro)

Die Gruppe Deitsch lässt sich von traditionellen Melodien und Notenhandschriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert inspirieren.

Von Petra Schnirch, Eching

Ein ungewöhnliches Konzert findet am diesem Donnerstag, 28. April, im Bürgerhaus in Eching statt. Die Gruppe Deitsch hat sich dem traditionellen Liedgut und der Wiederbelebung alter Instrumentalmusik verschrieben - diese allerdings gehörig entstaubt und im Stile moderner Folkmusik interpretiert. In den Nachbarländern ist dieses Genre sehr beliebt, die Lieder gehen ins Herz, die Melodien in die Beine - egal ob sie aus Frankreich, Schweden oder Irland stammen. Hierzulande aber wird diese Musik bisher eher stiefmütterlich behandelt.

Deitsch, das sind: Gudrun Walther (Gesang, Geige, Bratsche, diatonisches Akkordeon), Jürgen Treyz (Gitarre, zwölfsaitige Gitarre, Satzgesang), Barbara Hintermeier (Geige, Bratsche, Satzgesang) und Steffen Gabriel (Holzquerflöte, Schäferpfeife, Satzgesang). Einige der Instrumentalstücke stammen aus alten Notenhandschriften.

Eine der Quellen ist die Wittenberger Apothekenhandschrift

Zu den Quellen der Band zählen beispielsweise die Tanzsammlung Dahlhoff, eine Notenhandschrift, die zwischen 1767 und 1799 in der Küster- und Organistenfamilie Dahlhoff im Münsterland aufgeschrieben wurde, außerdem die Wittenberger Apothekenhandschrift um 1768, die von vorne das Giftbuch eines Apothekers und von hinten eine handschriftliche Notensammlung war, oder das "Notenbüchlein des Onkel Ewert" aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Jürgen Treyz und Gudrun Walther, die die alten Lieder ohne Pathos mit klarer, einprägsamer Stimme singt, sind Gründungsmitglieder der Band Cara, die mit ihrer eigenständigen Interpretation von keltischer Musik weltweit Auftritte hat und mit zwei Irish Music Awards ausgezeichnet wurde. Unter dem Namen Deitsch haben Walther und Treyz aber auch drei CDs mit deutschem Material veröffentlicht.

Die Band gibt ein Comeback zu viert

2019 gab es ein Comeback von Deitsch in einer Quartettbesetzung. Barbara Hintermeier stammt aus Bayern und ist dort in einer Familie aufgewachsen, in der traditionelle Musik ein fester Bestandteil des Alltags ist. Steffen Gabriel entdeckte als Teenager die verschiedenen Dudelsäcke der Welt und erlag ihrer Faszination. Über die irische Musik fand er schließlich zur Holzquerflöte, die er mittlerweile nicht nur virtuos spielt, sondern in seiner eigenen Werkstatt auch professionell baut.

Das Konzert von Deitsch im Echinger Bürgerhaus war bereits 2020 geplant, musste coronabedingt aber gleich mehrmals verschoben werden. Am 28. April kann es nun endlich stattfinden. Beginn: 20 Uhr. Der Eintritt kostet 19 Euro, ermäßigt 16 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Bürgerhaus, bei Paloti in Eching, Bahnhofstraße 4 b, sowie online unter www.muenchenticket.de.

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