Konstantin Wecker kommt auch:Vom Gstanzl zum Crossover

Michael Eberwein erwartet wieder 25 000 Besucher zum 6. Dellnhauser Volksmusikfest in Au. 70 verschiedene Gruppen spielen vom 3. bis zum 7. Juli traditionelle Folklore, aber auch Modernes. Bürgermeister Karl Ecker pilgert nach Altötting, damit die Sonne scheint und die Böllerschützen rufen am Sonntag um sechs zum Frühaufsteher-Ball.

Von Birgit Goormann-Prugger

Der Auer Bürgermeister Karl Ecker will eigens nach Altötting pilgern, um für die Zeit vom 3. bis zum 7. Juli um schönes Wetter zu bitten - vor allem in Au. Der Rest der Welt ist dann eigentlich egal. In der Marktgemeinde findet nämlich in dieser Zeitspanne zum sechsten Mal das Dellnhauser Volksmusikfest statt. Vor zwei Jahren strömten 25 000 Besucher dort hin, ähnlich viele erwarten die Veranstalter auch dieses Mal - wenn das Wetter passt. Noch eine wichtige Nachricht: Es gibt noch Karten für den Auftritt von Konstantin Wecker am 3. Juli. Nichts geht dagegen mehr für den Abend mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern. "Da waren die Karten nach 40 Minuten weg", berichtete Festivalorganisator Michael Eberwein. Für die drei Abendveranstaltungen, dazu gehört am 5. Juli auch der "Treffpunkt Volksmusik - 65 Jahre Dellnhauser Musikanten" mit Live-Übertragung auf Bayern 1, wird Eintritt verlangt.

Das Wochenendprogramm am 6. und 7. Juli ist kostenfrei. Auf sechs verschiedenen Bühnen ist dann von elf bis 23 Uhr Volksmusik der unterschiedlichsten Sparten zu hören. Von traditionellen Klängen bis hin zu dem neu entstandenen Volksmusik-Crossover wird alles dabei sein. An die 70 Musikgruppen haben sich derzeit um einen Auftritt beworben. "Auf den Bühnen wird es rappelvoll und ich habe mittlerweile Mühe, alle unterzubringen", berichtete Michael Eberwein bei der Programmvorstellung am Freitag in der Auer Schlossbrauerei. Die komplette Bandbreite des Genres Volksmusik präsentieren in Au Musiker und Gruppen aus der Hallertau, ganz Bayern, Österreich, Ungarn und Griechenland. Einige sind Profis, andere begeisterte Amateure. Aufspielen wie beim Heurigen, bis sich die Balken biegen, werden beispielsweise die Wiener Tanzgeiger unter der Leitung von Rudi Pietsch. Die ungarische Gruppe "Die Lausbuben" bietet beste böhmische Volksmusik und ungarische Folklore. Straßenmusikanten ziehen durch den Ort und der griechische Wirt vom Lokal "Onassis" in Au beteiligt sich zum ersten Mal. Dimitrios Christodoulou stellt seinen Biergarten als Bühne für freies Musizieren zur Verfügung und hat gleichzeitig als Bereicherung einige griechische Folkloregruppen engagiert.

Am Sonntag, 7. Juli, beginnt das öffentliche Programm übrigens schon am frühen Morgen um 6 Uhr mit dem Frühaufsteher-Volkstanz und der Tanzmeisterin Katharina Mayer. Sie ist auch Leiterin des Münchner Kocherlballs. Für die Musik sorgen die Dellnhauser Musikanten und die Gruppe Äff-tam-tam. Mitmachen kann jeder. Auch Anfänger ohne Vorkenntnisse. Die Ausrede, man habe verschlafen, gilt an diesem Tag nicht, zumindest nicht für die Auer Bürger. Um 5.55 Uhr werden nämlich die Böllerschützen des Schützenvereins aus Abens die Veranstaltung eröffnen, so wie das Böllerschützen eben tun. Also wird es laut.

Volksmusik, versicherte Michael Eberwein am Freitag mit Nachdruck, sei schon längst nicht mehr nur etwas für alte Leute. "Es tut sich da gerade unheimlich viel im Raum München und ich will die Menschen auch wieder dazu animieren, gemeinsam zu musizieren". Vor allem die Kinder, "denn so fängt es ja an", weiß Eberwein aus Erfahrung. Darum gehört zum Programm des Auer Volksmusikfestivals auch ein Kindersingen und Musizieren unter der Leitung der Grundschule Au sowie ein Kinderhoagartn, organisiert von der Auer Geigenmusi. Die kleinen Besucher erwartet außerdem ein spannendes Kinderprogramm. Austoben können sie sich auf einer Hüpfburg, beim Kinderschminken oder bei einem Drechsel-Workshop in der Grundschule Au.

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