Kompliziert:Mehr Licht

Lesezeit: 2 min

Geh- und Radweg an der Staatsstraße 2053 wird beleuchtet

Es hatte sich gar nicht so schwierig angehört: Der Geh- und Radweg entlang der Staatsstraße 2053 zwischen Neufahrn und Mintraching soll endlich eine Beleuchtung bekommen. Bürger hatten das immer wieder angemahnt, vergangenes Jahr fiel im Bauausschuss der Beschluss, der Rest schien Routine zu sein. Mit so vielen Tücken im Detail hatte allerdings niemand gerechnet - der Amtsschimmel hat gleich mehrmals laut gewiehert.

Zunächst sollten die Lampen auf den Grünstreifen zwischen Straße und Weg aufgestellt werden. Dafür hätte ein Abstand von fünf Metern zur Straße eingehalten werden müssen, doch so viel Platz ist dort nicht. Weniger Abstand dürfte es aber nur sein, wenn es an der Stelle auch Leitplanken gäbe, was nicht der Fall ist, oder wenn Tempo 50 gelten würde, was laut Landratsamt nicht in Frage kommt.

Eine andere Lösung musste her. Die Leuchten sollten nun ersatzweise entlang der Felder auf der anderen Seite des Wegs aufgestellt werden. Dann stellte sich freilich heraus, dass genau dort schon eine Erdgasleitung liegt und für ein zusätzliches Stromkabel ebenfalls ein Mindestabstand - diesmal 50 Zentimeter - gelten würde. Damit war auch diese Idee gestorben.

Jetzt entschied sich der Bauausschuss letztlich für eine Kombination der wenigen verbliebenen Möglichkeiten: Die Kabel werden im Grünstreifen an der Staatsstraße verlegt und die Leuchten auf dem Streifen entlang der Felder aufgestellt. Weil Kabel und Leuchten auch irgendwie zusammengeführt werden müssen, wird der Geh- und Radweg an 18 Stellen aufgerissen.

"Suboptimal" findet das nicht nur Markus Funke (FDP). Denn danach werde sicher "nicht neu durchgeteert", vermutete er, und dann sei da alle paar Meter eine Unebenheit. Burghard Rübenthal (CSU) überlegte deshalb, ob man die Stromleitungen nicht auch unter dem Weg "durchschießen" könnte, was aber laut Bauamtsleiter Michael Schöfer nicht funktioniert.

Christian Meidinger (Grüne) wiederum dachte sogar laut über eine Leitplanke entlang der Staatsstraße nach. Das würde schließlich nicht nur den ursprünglichen Lampenplan retten, sondern auch die Bäume entlang der Staatsstraße, die andernfalls mittelfristig verschwinden werden. Geht ein Baum kaputt, darf er nach jetzigem Stand nicht mehr ersetzt werden, weil auch dafür mittlerweile Mindestabstände gelten - sofern es keine Leitplanke gibt. Damit käme es allerdings schon zu einer ziemlichen "Aufblähung" der gesamten Angelegenheit, fand Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), und der Ausschuss entschied sich dann auch geschlossen dafür, das Aufreißen des Wegs in Kauf zu nehmen.

© SZ vom 31.01.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: