Die CSU in Langenbach geht bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Der 42-jährige Thomas Holst wurde bei der Aufstellungsversammlung im Alten Wirt in den Sattel gehoben, mit knapp 85 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Holst wird die amtierende parteilose Bürgermeisterin Susanne Hoyer herausfordern. "Keine einfache Kiste", wie der CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer feststellte, "es gibt nur eins: Geschlossenheit."
Der Schatten von Susanne Hoyer stand unausgesprochen im Raum. CSU-Ortsvorsitzende Dorothee Fremann hatte die Bürgermeisterin zwar noch auf ihrer Begrüßungsliste stehen, doch kam die Rathauschefin natürlich nicht. Denn Fremann und Hoyer sind irgendwie übers Kreuz gekommen, als die CSU bekanntgab, nun einen eigenen, weitgehend unbekannten Kandidaten aufzustellen. Vor sechs Jahren hatten die Christsozialen Hoyer noch zusammen mit den Freien Wählern unterstützt. Fremann verübelte Hoyer vor allem , dass diese, als sie noch als Landratskandidatin der CSU im Gespräch war, ihrer Meinung nach nicht so recht gezeigt habe, wo sie denn nun hingehören wolle - nach Langenbach oder Freising. Hoyer hatte auch von einem nicht vom CSU-Kreisverband getragenen Alleingang Fremanns gesprochen, doch der Vorstandsbeschluss, Holst zu nominieren, sei einstimmig gewesen, sagte Fremann nun.
Platz 1: Thomas Holst, 2. Dorothee Fremann, 3. Dr. Elmar Ziegler, 4. Catharina Kunda, 5. Michael Klügl, 6. Christine Stein, 7. René Pomsel, 8. Sigrid Schweizer, 9. Karsten Stotz, 10. Anna Maria Quarantelli, 11. Michael Zerndl, 12. Alexandra Pomsel, 13. Hagen Dietzsch, 14. Birgit Iraschko, 15. Wolfgang Jenuwein, 16. Katja Bausewein. je
Holst erhielt keinen Gegenkandidaten, aber zwei Gegenstimmen
So ganz weit ist es mit der von Irlstorfer geforderten Geschlossenheit offenkundig noch nicht her. Denn Holst erhielt zwar keinen Gegenkandidaten, aber immerhin zwei Gegenstimmen von 13 abgegebenen. Eine Diskussion über die Umstände der Wahl gab es aber nicht. Ein wenig irritierte, dass die Vorsitzende mit dem fertigen Wahlvorschlag für den Gemeinderat noch einmal nach Hause eilen musste, um ihn abzuändern. Elmar Ziegler, amtierendes Ratsmitglied, war mit seiner Platzierung auf der Kandidatenliste nicht einverstanden und rang der Vorsitzenden Platz drei ab.
Thomas Holst erhielt viel Beifall für seine Bewerbungsrede. Er ist in Mecklenburg geboren, brachte es vom Kraftfahrzeugelektriker zum Controlling-Betriebswirt und lebt seit 2002 in Langenbach. Die Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit und als Bürgermeister sollen die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und das Gemeinwohl sein.
Er tritt für den Bau von Mehrgenerationenhäusern ein, für die Ansiedlung und Förderung des Gewerbes, die Stärkung der Kaufkraft im Ort, den Erhalt der medizinischen Grundversorgung und die Stärkung der Freizeitangebote, etwa durch "ein kleines Café" in Langenbach. Ein Bürgermeister einer so kleinen Gemeinde, sagte er, solle weniger Chef als vielmehr Koordinator und Partner sein.
