Kommunalwahl in Attenkirchen:Großes Interesse an "Wir"

Mehr als 200 Zuhörer wollen neue Gruppierung kennenlernen

Über 200 Zuhörer sind am Donnerstagabend im Attenkirchener Bürgersaal zur Vorstellung des "Wir"-Bürgermeisterkandidaten Mathias Kern gekommen. Im September hatte sich die neue Wählergruppierung gegründet und Kern als ihren Bewerber vorgestellt. Selbst die Veranstalter hatten mit diesem Andrang nicht gerechnet. Kern und die Kandidaten für den Gemeinderat wollen eine Alternative zu den beiden seit Jahrzehnten im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen - die "Bürgernahe Gruppe" (BGN), die Bürgermeister Martin Bormann stellt, und die CSU-nahe "Unabhängige Wählergemeinschaft" (UWG) - bieten.

Die Stimmung in Attenkirchen sei seit 30 Jahren durch unversöhnliche Auseinandersetzungen dieser beiden Gruppierungen geprägt. Diese festgefahrenen Strukturen wolle "Wir" aufbrechen, versprach Kern. Die 42 Mitglieder des Vereins stammen teilweise aus diesen beiden Gruppierungen, viele sind in Vereinen aktiv. Mit dabei sind auch Bürger, die sich bisher nicht politisch engagiert haben. Schwerpunkte der Gruppierung sind laut Kern unter anderem eine größere Kinderfreundlichkeit, vor allem bessere Betreuungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Außerdem bemängelte er, dass es seit Jahren keine neuen Baugebiete mehr gebe, vor allem junge Attenkirchener müssten darum wegziehen. In den Ortsteilen sollen jedoch in Zukunft nur für Einheimische Baugrundstücke ausgewiesen werden, man wolle langsam wachsen. Ausführlich ging Kern auch auf das Thema Umweltschutz und Landwirtschaft ein. Es gehe nur miteinander, so seine Überzeugung, man wolle gemeinsam mit den Landwirten einen Lehrpfad errichten.

Der 38-Jährige, der bei einer Behörde in München arbeitet, hatte in Konstanz, Stockholm und Potsdam Verwaltungswissenschaften studiert und stammt aus dem Ortsteil Pfettrach. Sein Vater Hans Kern war von 2002 bis 2009 für die Bürgernahe Gruppe Zweiter Bürgermeister in Attenkirchen. Seit 2018 ist Mathias Kern Vorsitzender der SPD in Moosburg, seine Amtszeit gehe bis zum Frühjahr 2020. Sollte er Attenkirchener Bürgermeister werden, versicherte Kern, dann gebe er dieses Amt natürlich ab.

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