Kommunalwahl im Landkreis Freising:Auf gute Zusammenarbeit

Kommunalwahl im Landkreis Freising: FW-Landratskandidat Helmut Petz sucht den Dialog mit den Bürgermeistern im Landkreis.

FW-Landratskandidat Helmut Petz sucht den Dialog mit den Bürgermeistern im Landkreis.

(Foto: Marco Einfeldt)

FW-Landratskandidat Petz sucht Dialog mit Bürgermeistern

Von Peter Becker, Freising

Zwar ist Helmut Petz, dem Landratskandidaten der Freien Wähler, der Landkreis Freising gut vertraut. In seiner Zeit am Bauamt des Landratsamts sei er nahezu in jedem kleinen Weiler gewesen, sagte er während einer Pressekonferenz, in der er die Ergebnisse seiner Unterredung mit Bürgermeistern vorstellte. In den vergangenen 18 Jahren habe sich im Landkreis aber doch einiges geändert, weshalb er das Gespräch mit den Bürgermeistern der Gemeinden gesucht habe. Mit 22 von 24 hat er gesprochen. Dabei machte er drei große Kernbereiche ausfindig, die in mehr oder minder großem Ausmaß in allen Kommunen ausgeprägt sind: die Ortsentwicklung, den Straßenverkehr und die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt.

Was die Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden anbelangt, gelte es, den Spagat zwischen dem Siedlungsdruck und dem Flächenverbrauch zu bewältigen. Die Orte sollen nach Möglichkeit einerseits ihren Charakter behalten, andererseits müsse bezahlbarer Wohnraum für ortsansässige Familien geschaffen werden. Auch Gewerbetreibende sollen die Möglichkeit haben, am Ort bleiben zu können. "Die Heimat soll erhalten bleiben", bekräftigte Petz. Niemand solle seinen Ort verlassen müssen, nur "weil er keinen dicken Geldbeutel hat". Denn für "Zündstoff" sorgen "explodierende Mieten und Grundstückspreise", die zu einem Verdrängungswettbewerb zu Lasten der angestammten Bevölkerung führen. Angehörige wichtiger Berufsgruppen wie Erzieherinnen und Krankenschwestern könnten sich das Wohnen aus eigener Kraft im Landkreis kaum mehr leisten.

Was das Bauen anbelangt, sieht Petz für sich viele Gestaltungsmöglichkeiten zusammen mit den Gemeinden. "Siedlungspolitik ist mir auf den Leib geschneidert", sagte der Landratskandidat, der Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ist. Prinzipiell habe jede Gemeinde das Recht, ihre Entwicklungspolitik zu bestimmen. Petz wolle die Ziele der Kommunen in einer Fortschreibung des Landkreisentwicklungsprogramms koordinieren und auf ein verträgliches Maß begrenzen. Bei der Baulandausweisung könne er mit den kompetenten Mitarbeitern des Landratsamts Gemeinden beraten und rechtliche Stolpersteine aus dem Weg räumen.

Wo sich gesetzliche Regelungen als kontraproduktiv erweisen, zieht Petz Gesetzesinitiativen in Erwägung. Etwa bei der Bebauung von aufgelassenen Hofstellen. Warum solle es nicht möglich sein, dort fünf anstatt derzeit nur drei Wohneinheiten zuzulassen. Ausloten will Petz auch, in wieweit der Landkreis selbst für sozialen Wohnungsbau sorgen kann.

Was den Straßenverkehr anbelangt, würde Petz als Landrat den Öffentlichen Nahverkehr in den ländlichen Gebieten des Landkreises stärken wollen. Er wolle sich für die Verlängerung der U-Bahnlinie von Garching nach Neufahrn einsetzen. Gut ausgebaute Radwege für Berufs- und Freizeitradler seien ihm ein großes Anliegen. Petz wünscht sich eine IT-gesteuerte Parkplatzsuche in Freising oder Apps zur Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel.

Einige Bürgermeister haben sich über die nach ihrer Ansicht mangelnde Kommunikation seitens des Landratsamts beklagt. Doch das "Hin- und Herschieben des Schwarzen Peters bringt nur Verdruss", stellte Petz fest. Ziel sei es, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts neben ihrer Verwaltungstätigkeit auch als Ratgeber wahrgenommen würden.

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