Süddeutsche Zeitung

Kommunalpolitik:Rainer Forster verlässt Erdinger ÖDP-Fraktion für die AfD

Der Erdinger Kreisrat Rainer Forster, der bereits im Februar aus der ÖDP ausgetreten ist, hat am Dienstag auch seinen Austritt aus der ÖDP-Fraktion im Erdinger Kreistag erklärt. Forster will künftig mit der AfD eine Ausschussgemeinschaft bilden. Die ÖDP verliert damit ihren Fraktionsstatus, weil sie dann nur noch aus den zwei Kreisräten Stephan und Christina Treffler besteht. Die AfD im Kreistag, zu der die beiden ehemaligen Republikaner-Kreisräte Martin Huber und Peter Attenhauser zählen, erlangt durch diese Ausschussgemeinschaft hingegen Fraktionsstatus. Das bedeutet, die ÖDP verliert ihre Sitze in den Ausschüssen, die AfD gewinnt Sitze in diesen Gremien hinzu.

Forster ist in der ÖDP isoliert. Er hat im März 2017 seinen Job als Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) verloren, weil er sich nicht gegen die neue Rechte und Verschwörungstheoretiker abgrenzte, sondern vielmehr solche immer wieder zu KAB-Veranstaltungen einlud. Zudem warf man ihm "Kumpanei" mit AfD-Mitgliedern vor, insbesondere sein anscheinend freundschaftliches Verhältnis zum Erdinger AfD-Kreisvorsitzenden Wolfgang Kellermann. Der Erdinger ÖDP-Kreisvorsitzende Stephan Treffler sagte der SZ, "es tut mir leid für Rainer, ich kann nicht verstehen, dass er so weit rechts steht". In der AfD gebe es Mitglieder, die Meinungen vertreten würden, die er "ekelhaft" finde, sagte Treffler.

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SZ vom 16.08.2019 / tdr
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