Kommentar:Freising muss dankbar sein

Warum es wichtig ist, in Feuerwehr und THW zu investieren.

Von Kerstin Vogel

Zwei Dinge hat der Brand in der Innenstadt gezeigt: Das Zusammenspiel der Helfer funktioniert, wenn es hart auf hart kommt, ganz hervorragend - und: kein Euro, der für die Ausrüstung der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks ausgegeben wird, ist falsch investiert. Sollte noch irgendjemand an der Bedeutung modernster Atemschutztechnik gezweifelt haben, so ist er am Sonntag in den Glutnestern auf den Dächern der Altstadt eines Besseren belehrt worden. Und wer Feuerwehrübungen vielleicht ein wenig belächelt hat, muss spätestens jetzt gesehen haben, dass der Umgang mit der Technik auch trainiert sein will - und das lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig. Freisings Sozialamtsleiter Robert Zellner hat es am Montag mit tiefem Respekt richtig formuliert: "Da geht es ums Überleben."

Und das muss vielleicht auch noch einmal ganz deutlich gesagt werden: Die Männer, die hier mit großem Einsatz ihr Leben riskiert haben, um das anderer Menschen zu retten, haben das aus freien Stücken und ohne jede Aussicht auf Entlohnung getan. Es ist ein Freiwilligenamt, sich mit schwerem Atemschutzgerät in der ersten Reihe gegen ein Feuer zu stemmen und einen Kreislaufkollaps oder Schlimmeres zu riskieren - und die Bilder von den völlig erschöpften Feuerwehrmännern lassen ahnen, wie heftig so ein Einsatz wirklich ist. Freising darf also seinen Feuerwehrleuten dankbar sein - und ein bisschen vielleicht auch dem Schicksal. Hätte sich der Brand an einem normalen Werktag ereignet, wären die freiwilligen Helfer von ihren jeweiligen Arbeitsstätten vielleicht nicht so schnell am Einsatzort gewesen. Gar nicht erst denken mag man an ein Szenario, in dem ein Feuer in der Altstadt mitten in der Nacht ausbricht und nur ein bisschen länger unbemerkt bleibt.

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