Obwohl die Gefahr, entdeckt zu werden, groß ist und die Strafen empfindlich sind: Dealern gelingt es immer wieder, Kuriere zu finden, die Drogen ins Land bringen. So wie die Frau, die am Vormittag des 10. Oktober vergangenen Jahres am Münchner Flughafen aus dem Flieger gestiegen ist. Bei der Gepäckkontrolle stellt sich heraus: In den Verschalungen ihrer beiden Koffer sind drei Kilogramm Kokain. Das Flugzeug ist offenbar in Brasilien gestartet.
Im Prozess vor dem Landshuter Landgericht hat die vermutlich 40 Jahre alte Frau – so genau weiß man es nicht – gar nicht versucht, sich herauszureden. Sie habe das Versteck und den Inhalt gekannt, hat sie zugegeben. Auch habe sie gewusst, dass ihr Auftraggeber das Kokain gewinnbringend verkaufen wollte.
Nach kurzer Verhandlung am vergangenen Donnerstag hat die Strafkammer unter Vorsitz von Ralph Reiter die Angeklagte wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und Beihilfe zum Handel treiben zu einer Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt.