Corona im Landkreis Freising:Klinikum soll aufschiebbare Therapien weiter aussetzen

Die Regierung von Oberbayern will so die Kapazitäten für die Versorgung aller Notfall- und Intensivpatienten erhalten.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Vor dem Hintergrund einer anhaltend hohen Belastung des Gesundheitssystems durch die Corona-Pandemie hat die Regierung von Oberbayern 76 Kliniken im Regierungsbezirk dazu verpflichtet, unter medizinischen Aspekten aufschiebbare stationäre Behandlungen weiterhin auszusetzen. Dazu gehören auch die Krankenhäuser in Freising und Erding.

Um stationäre Kapazitäten für die Versorgung aller Notfall- und Intensivpatienten sicherzustellen, blieben die Anordnungen weiterhin notwendig, so die Regierung von Oberbayern in einer Pressemitteilung. Im Intensivbereich sei bei der Belegung durch Covid-Patienten seit Februar keine Entspannung zu verzeichnen. Die durchschnittliche Auslastung der Intensivbetten liegt in Oberbayern aktuell bei 93 Prozent. Zusätzlich seien im Bereich der Normalpflegebetten die Zahlen der Patienten mit Haupt- oder Nebendiagnose Covid-19 deutlich angestiegen. In einzelnen Bereichen führe dies aktuell zu einer Auslastung an vielen Tagen bis zu 96 Prozent.

Viele Mitarbeitende in Quarantäne

Erschwerend kommt nach wie vor hinzu, dass sich die Personalsituation in den Krankenhäusern weiter zuspitze. Viele Mitarbeitende können krankheitsbedingt, wegen eigener Quarantäne oder betreuungsbedürftigen Angehörigen, ihren Dienst nicht ausüben. Der Personalausfall in den einzelnen Krankenhäusern betrage zwischen 20 und 30 Prozent. Aus diesen Gründen seien nach wie vor in größerem Umfang überregionale Patientensteuerungen erforderlich.

Im Klinikum Freising befinden sich aktuell 28 Corona-positive Patienten, davon müssen drei auf der Intensivstation versorgt werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner wird vom Landratsamt mit 1803,0 angegeben (Quelle: RKI; Stand 1. April). Im Landkreis Freising sind seit Beginn der Pandemie insgesamt 53 884 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. 210 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben.

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