Klimaschutz:Protest der Schüler

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Etwa tausend Teilnehmer, darunter sehr viele Schüler, sind bei Freisings erster "Fridays for future"-Demo durch die Innenstadt zum Bahnhof gezogen und wieder zurück.

(Foto: Birgit Gleixner)

1000 Teilnehmer kommen zu erster Freisinger Freitagsdemo

Es war beeindruckend: Mit der "Fridays for Future"-Demo hat Freising wahrscheinlich die größte Protestaktion junger Leute der vergangenen Jahre erlebt. "Wir haben rund 1000 Demonstranten gezählt", hieß es bei der Polizei. "Angemeldet hatten wir 350, mit so vielen habe ich dann doch nicht gerechnet", sagte Klara Wrusch, Ortsgruppensprecherin von "Fridays for Future" in Freising.

Die Ortsgruppe war vor drei Wochen gegründet worden, "das ist unsere erste Veranstaltung", sagte die 17-jährige Schülerin, die auch im Schulsprecherteam des Domgymnasiums ist. Die Ortsgruppe sei erst vor kurzem ins Leben gerufen worden, weil viele zunächst zu den Aktionen nach München gefahren seien, aber "offensichtlich hat es sich gelohnt, von dem Andrang bin ich überrascht", sagte Klara Wrusch.

Die Jugendlichen trafen sich um 13.30 Uhr am Kriegerdenkmal an der Oberen Hauptstraße. Kurz vor Veranstaltungsbeginn sah es noch nicht so aus, als ob der Andrang allzu groß würde. Eine ältere Dame meinte im Vorbeigehen abschätzig: "Ach, das sind bloß die Jugendlichen, die demonstrieren für irgendwas". Nur 20 Minuten später war der Platz voll und die jungen Leute zeigten Flagge im Kampf gegen den Klimawandel. "Man hat sich früher immer gefragt, wo sind die Jungen. Und hier sind sie jetzt", sagte Christian Magerl. Er saß 27 Jahre lang für die Grünen im bayerischen Landrat, war zeitweise Vorsitzender des Umweltausschusses. "Hier sieht man, dass die jungen Leute wirklich interessiert sind. Die meisten haben keine Schule mehr, das ist ihre Freizeit", also könne man nicht sagen, dass die Jugendlichen nur hier sind, um Schule zu schwänzen.

Das war auch einer der Gründe, warum die Veranstaltung am frühen Nachmittag stattfand, "jetzt ist für die meisten die Schule schon vorbei, und bei uns wurde das, was jetzt noch ist, verschoben", schilderte Klara Wrusch, die die Aktion am Domgymnasium organisiert hat. Als die Schüler noch nach München gefahren sind, habe der Direktor das unentschuldigte Fehlen ahnden müssen, "von der jetzigen Demo war er begeistert und ließ uns sogar eine Durchsage machen", berichtete sie.

Zu Beginn wurden die Teilnehmer eingestimmt, danach zog die Demo über die Bahnhofstraße zum Bahnhof und wieder retour, auf dem Weg legten sie den Verkehr für mehrere Minuten lahm. Alle Altersgruppen waren vertreten, von jung bis alt. Und die Demonstranten haben klargemacht, dass sie sich nicht mehr mit Worten abspeisen lassen, sondern Taten beim Klimaschutz sehen wollen.

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