Hochschulen in Weihenstephan:Klimaschutz mit Pflanzenkohle

Hochschulen in Weihenstephan: Das Potenzial von Pflanzenkohle und Terra Preta in der Landwirtschaft als Beitrag zum Klimaschutz untersucht die TU München mit Partnern in einem Forschungsprojekt, hier das Ausbringen von pflanzenkohlehaltiger Rindergülle im Dauerfeldversuch bei Thalhausen.

Das Potenzial von Pflanzenkohle und Terra Preta in der Landwirtschaft als Beitrag zum Klimaschutz untersucht die TU München mit Partnern in einem Forschungsprojekt, hier das Ausbringen von pflanzenkohlehaltiger Rindergülle im Dauerfeldversuch bei Thalhausen.

(Foto: Thomas Baumgartner/TUM)

Die TU München stellt innovative Ansätze für die landwirtschaftliche Praxis vor. Dauerfeldversuche sollen zeigen, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden.

Von Petra Schnirch, Freising

Nicht nur für private Haushalte und die Industrie, sondern auch in der Landwirtschaft wird der Klimaschutz ein immer wichtigeres Thema. Klimatische Veränderungen, Trinkwasserschutz sowie die Gesetzgebung erfordern auch hier neue Antworten. Wege, wie Treibhausgas- und Nitratemissionen reduziert werden könnten, will die Fachtagung "Innovationen im Pflanzenbau" der TU München und ihrer Projektpartner aufzeigen. Am Montag und Dienstag, 12. und 13. Juni, werden vielversprechende Ansätze für die landwirtschaftliche Praxis vorgestellt. Im Fokus stehen das Potenzial von Pflanzenkohle sowie das digitale Nährstoffmanagement.

"Für beides fehlen aktuell Ergebnisse aus Dauerfeldversuchen, um der Landwirtschaft realistische Empfehlungen geben zu können", sagt Kurt-Jürgen Hülsbergen, Inhaber des Lehrstuhls für ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme in Weihenstephan an der TUM. Diese Lücke schließen die Forschungsprojekte "Terra-Bayt" und "Digisens". Beide werden vom bayerischen Landwirtschaftsministerium gefördert.

Erfolgversprechende Perspektiven zur Verbesserung der CO₂-Bilanz in der Landwirtschaft sind Humusaufbau und Kohlenstoffspeicherung in Böden. Potenzial sieht Hülsbergen in der Nutzung von Pflanzenkohle. Diese entsteht, wenn Biomasse bei der Pyrolyse unter hohen Temperaturen und Sauerstoffausschluss zersetzt wird. "Terra-Bayt" untersucht die Wirkungen von Pflanzenkohle in fünf Dauerfeldversuchen an verschiedenen Standorten in Bayern. Das Projekt soll zeigen, wie Kohlenstoff im Boden gespeichert, Treibhausgasemissionen gemindert, Bodenfruchtbarkeit verbessert, Schadstoffe gebunden und Erträge optimiert werden können.

"Digisens" erforscht, wie Digitalisierung Nitratverluste mindern und so das Trinkwasser schützen kann. Dafür entwickelten Forschende von TUM, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Landesanstalt für Landwirtschaft gemeinsam mit Landwirtschaft und Beratung in der Modellregion Burghausen/Burgkirchen innovative Technologien des digitalen Nährstoffmanagements und der sensorgestützten Stickstoffdüngung weiter. Das Fazit: Die Sensoren können die Stickstoffeffizienz erhöhen. So ist weniger Mineraldünger nötig, wie es in einer Mitteilung der TUM heißt.

Die Tagung präsentiert die aktuellen Forschungsergebnisse, am ersten Tag im TUM-Akademiezentrum Raitenhaslach und auf Versuchsfeldern in der Region dort. Am zweiten Tag können die Teilnehmenden in den Versuchsstationen der TUM in Thalhausen und Roggenstein (Kreis Fürstenfeldbruck) die Dauerfeldexperimente besichtigen.

Weitere Informationen unter https://www.oekolandbau.wzw.tum.de/en/aktuelles/

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