Süddeutsche Zeitung

Klimaschutz:Einschnitte für jeden von uns

Im Kampf gegen die Erderwärmung sind persönliche Konsequenzen im Alltag notwendig.

Kommentar von Peter Becker, Freising

Hitzerekorde in Südeuropa, Flutkatastrophen in Deutschland und Belgien, das Kollabieren des Golfstroms: Beunruhigend sind die Nachrichten, die der Klimawandel produziert - und Wissenschaftler belegen eindrücklich, dass er vom Menschen verursacht wird. Fast kommt es einem perfide vor, sich im Sommer schönes Badewetter zu wünschen, wenn anderswo die Wälder brennen oder das Wasser versiegt. So bedrohlich wie die Katastrophen schon jetzt sind, so unbequem sind die Forderungen, die das Bündnis für Klimagerechtigkeit in der Region Freising erhebt. Denn diese richten sich ja nicht nur an die Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundestagswahl, sondern an jeden, der in diesem Landkreis lebt.

Das bedeutet Einschnitte im gewohnten Leben. Statt nur den Verzicht auf den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen zu fordern, sind persönliche Konsequenzen gefragt. Das bedeutet in der mildesten Form, ein Tempolimit auf der Autobahn zu akzeptieren.

Wem die Wählerinnen und Wähler im September ihre Stimme geben, müssen sie selbst entscheiden. Denjenigen, die für ein Weiter-so eintreten, oder denjenigen, die vor einem Klimawandel warnen, dessen mögliche Ausmaße heute noch nicht einzuschätzen sind. Abgesehen von Klimaveränderungen: Auch die Ressourcen der Erde, Wasser, fossile Energien und Bodenschätze, sind endlich. Auf Dauer wird unser verschwenderischer Lebensstil unter den jetzt geltenden Bedingungen nicht zu halten sein.

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Quelle:
SZ vom 13.08.2021
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