Klagen aus dem Dorf:Schlechte Busanbindung

OB Tobias Eschenbacher hält seine erste Bürgerversammlung in Sünzhausen ab und wird mit bekannten Problemen konfrontiert

kerstin vogel

- Die letzten hätten fast keinen Sitzplatz mehr gefunden, so groß war am Mittwochabend in Sünzhausen das Interesse an der ersten Bürgerversammlung des neuen Freisinger Oberbürgermeisters Tobias Eschenbacher - und das trotz des ebenfalls ersten Championsleague-Spiels des FC Bayern in dieser Saison, das an diesem Abend ausgetragen wurde. Andererseits konnte man es auch locker bis zum Anpfiff wieder nach Hause schaffen: Eschenbachers Streifzug durch die Freisinger Stadtpolitik war ebenso kurz wie informativ und schon nach einer halben Stunde stand der Oberbürgermeister für Antworten auf die speziellen Sünzhausener Fragen zur Verfügung.

Eine gute Nachricht gab es zumindest für die Internet-Nutzer in dem Freisinger Ortsteil: Die Telekom habe die Grabungsanträge gestellt, berichtete Eschenbacher, bis Februar kommenden Jahres dürfte der Breitbandausbau in Hohenbachern und Sünzhausen abgeschlossen sein. Ein großes Problem der beiden Orte wäre damit gelöst. Nach wie vor schlecht bestellt ist es dagegen um die Busanbindung nach Freising, wie ein Bürger beklagte: "Am Schlimmsten ist es am Samstag, das ist, als ob wir gar nicht da wären. Wenn es wenigstens eine Fahrt rein und wieder raus gäbe", so seine Klage: "Stattdessen fährt in Vötting der Geisterbus rum."

Stadtwerksdirektor Andreas Voigt, der Eschenbacher nach Sünzhausen begleitet hatte, verwies auf das Anrufsammeltaxi, mit dem die Stadt Freising versuche, das MVV-Angebot zu ergänzen. Leider sei dieses Angebot aber "nicht so frequentiert wie erhofft", bedauerte er, räumte aber ein, dass es sich "natürlich um ein aufpreisiges Angebot" handele. Trotzdem hatte auch er gute Nachrichten für die Sünzhausener: Für den Nahverkehrsplan, den die Stadt 2013 erstellen wolle, würden gerade Fragebögen entwickelt, mit denen auch die Wünsche der Ortsteilbewohner erfasst werden sollten.

Ebenfalls 2013 könnte der Ausbau von Lohweg und Eichenweg in Sünzhausen anstehen, informierte Eschenbacher dann noch - und versprach im selben Atemzug, diese Pläne eng mit den Anwohnern abzusprechen. Keinen Einfluss hat man bei der Stadt dagegen auf die Planung für den Radweg zwischen Vötting und der Gemeinde Neufahrn, auf den die Sünzhausener auch schon lange warten. Hier handele es sich um ein EU-Leader-Projekt, erklärte Eschenbacher, und Stadtbaudirektor Gerhard Koch ergänzte: "Die Planung läuft, da ist noch einiges im Fluss." Die Sünzhausener mahnten noch einmal an, dass ihnen dieser Radweg nur etwas bringe, wenn er auch vom Ort aus gefahrlos zu erreichen sei, also die geforderte, etwa einen Kilometer lange Anbindung auch gebaut werde.

Dass die Wünsche aus dem Ortsteil im Stadtrat nicht untergehen, dafür könne künftig ja wieder ein "eigener" Mann sorgen, erinnerte Eschenbacher augenzwinkernd: Voraussichtlich wird der Sünzhausener Sepp Krimmer von Oktober an für den ausscheidenden Florian Notter in dem Gremium sitzen.

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