Kita-Sprechstunde beim OB:Eltern fordern Ergebnisse

Oberbuergermeister Eschenbacher trifft Eltern

Freisinger Eltern fordern Unterstützung von OB Tobias Eschenbacher, damit der Streik der Erzieherinnen möglichst bald zu Ende geht.

(Foto: Sebastian Widmann)

Die Gruppe wächst: Verzweifelte Eltern besuchen in Freising erneut OB Tobias Eschenbacher. Der erklärt abermals, dass ihm im Erzieher-Streik die Hände gebunden seien. Vor allem Mütter fürchten langsam um ihren Job.

Von Petra Schnirch, Freising

Auf dem Gang des altehrwürdigen Rathauses rutschen zwei kleine Mädchen auf Knien unter den Stühlen hindurch. Nebenan, im Sitzungsraum, werden die ganz Kleinen langsam quengelig und laut. Diese Bürgersprechstunde am Mittwochnachmittag dürfte auch für Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ein Novum gewesen sein: Eine größere Gruppe Mütter und Väter war mit etwa 30 Kindern ins Rathaus gekommen, um den Druck auf die Politik zu erhöhen.

Die Eltern sind ratlos, wie es weiter gehen soll. Sie wollen endlich Ergebnisse sehen. Seit drei Wochen sind die Kindertagesstätten in Freising geschlossen - und ein Ende des Streiks der Erzieherinnen ist nicht in Sicht.

Ob sie denn ihren Job hinschmeißen solle, fragte eine Mutter

Zwar stehen die Eltern hinter den Forderungen der Streikenden nach mehr Anerkennung und Gehalt, wie Vater Andreas Decker versicherte. Die Stadt müsse dem Kommunalen Arbeitgeberverband bei den Tarifverhandlungen aber auf die Füße steigen, finden die Eltern, damit endlich ein akzeptables Tarifangebot auf den Tisch komme.

Eine Mutter fragte, ob sie denn ihren Job hinschmeißen solle, wenn der Ausstand bis zum Sommer weitergehe. Eschenbacher versicherte, er verstehe die Eltern - sie und ihre Kinder trügen die Hauptlast des Kita-Streiks. Die Stadt habe jedoch wenig Einflussmöglichkeiten, da sie in die Tarifverhandlungen nicht eingebunden sei. Er appellierte an die Parteien, sich an den Verhandlungstisch zu setzen - er würde den im Sitzungsraum dafür kostenlos zur Verfügung stellen, sagte er augenzwinkernd.

Eltern versuchen, selbst Kinderbetreuung zu organisieren

Die Eltern versuchen in der Zwischenzeit, für Notfälle selbst eine Kinderbetreuung zu organisieren. Einen Raum haben sie bereits in Aussicht. Auch dafür brauche man aber qualifiziertes Personal, sagte Decker. Ende der Pfingstferien könne man womöglich starten. In Absprache mit Verdi hofft auch die Stadt, in den Kitas bald Notgruppen anbieten zu können. Noch aber wartet man auf eine Antwort der Gewerkschaft. Der Protest der Eltern - eine kleinere Gruppe war bereits am Dienstag im Rathaus vorstellig geworden - geht unterdessen weiter.

Am Montag, 1. Juni, demonstrieren sie von 16.30 bis 17.30 Uhr unter dem Motto "Freising wehrt sich" auf dem Marienplatz.

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