Kirchbergers Woche:Schönen Dank an den FC Bayern

Championsleague-Aus beschert Veranstaltern in Freising viele Besucher

Von Johann Kirchberger

Dass die Sanierung eines Gebäudes immer teurer kommt als ein Neubau, dass angepeilte Fertigstellungstermine - nicht nur in Berlin - selten eingehalten werden und die geschätzten Kosten bei öffentlichen Bauten fast nie der Realität entsprechen, sind Binsenweisheiten. Die Preissteigerungen beim Echinger Feuerwehrhaus aber dürften rekordverdächtig sein. Mit 3,5 Millionen wurde kalkuliert, geworden sind es nun, nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen, 7,5 Millionen Euro. Aber nun ist auch dieses Kapitel der jüngeren Echinger Geschichte abgeschlossen, das umgebaute Gebäude wurde feierlich eingeweiht, und die Feuerwehr kann wieder ungestört retten, löschen, bergen. Herz, was willst du mehr?

Die Nacht der Musik und das Craftbierfest am vergangenen Samstag in Freising waren unbestritten ein Riesenerfolg. Bis spät in die Nacht vergnügten sich die Musik- und Bierfans auf den Plätzen und in den Kneipen. Im Nachhinein gesehen hatten die Veranstalter allerdings Riesenglück. Nicht nur, weil es auch hätte regnen können. Nein, das unverschämte Glück war, dass der FC Bayern im Halbfinale der Champions League gegen Atletico Madrid ausgeschieden ist. Hätten am Samstag die Bayern das Finale gegen Real bestritten, wäre es wohl auch auf Freisings Straßen recht ruhig gewesen. Die Terminwahl des Vereins Plus war also - absichtlich oder unabsichtlich - schon sehr mutig.

In der SZ-Wochenendausgabe hat ein Diplom-Biersommelier und Berliner Kneipier alkoholfreies Weißbier getestet. Das Ergebnis ist aus lokalpatriotischer Sicht sehr ärgerlich. Nicht, weil das Unertl Platz eins erobert hat, sondern weil das Alkoholfreie der Weihenstephaner Staatsbrauerei nur den vorletzten Platz des Rankings einnimmt. Angeblich, weil es nach feuchtem Keller und altem Graubrot schmeckt. Tatsächlich gehört das Weihenstephaner - ebenso wie das Alkoholfreie des Hofbrauhauses - zu den besten seiner Art. Das Bier der Erdinger Kollegen dagegen - vom Tester immerhin auf Platz fünf gesetzt - ist nach Einschätzung vieler Freisinger Weißbiertrinker stark gewöhnungsbedürftig. Zum Glück aber weiß ein Freisinger genau, wie gutes alkoholfreies Weißbier schmecken muss, und deshalb werden unsere Biere auch getrunken und nicht auf Fußballer geschüttet, wie beispielsweise das Paulaner.

Er kommt aus Rudelzhausen und heißt Konrad Hammerl, seit mindestens zehn Jahren verkauft er seinen Honig während des Freisinger Wochenmarkts. Erst bot er seine Imker-Erzeugnisse auf einem kleinen Campingtisch mit Sonnenschirm an, inzwischen steht er mit seiner Frau in einem kleinen Verkaufswagen. Eine Online-Plattform hat er nicht, seine Plattform ist der Marienplatz. Hier finden Imker und Honigliebhaber bequem zueinander und wer will, der bekommt von ihm einen detaillierten Einblick in die Welt der Imkerei und der Bienen. Seinen Honig allerdings bringen nicht DHL oder UPS, man muss ihn schon selbst nach Hause tragen, Glas für Glas. Vielleicht deshalb hat er noch nie einen "GreenTec Award" wie das Freisinger Startup-Unternehmen "nearBees" gewonnen. Aber immerhin wurde er heuer mit dem goldenen Abzeichen des Bienenzuchtvereins Enzelhausen geehrt, für 40-jährige Mitgliedschaft.

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