Kirchbergers Woche:Freising im Aufbruch

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Die Stadt ist voller Baustellen - und das wird auch so bleiben

Von Johann Kirchberger

Außerordentlich viel getan habe sich 2016 in seiner, in unserer Stadt, hat Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in seiner Weihnachts-Videobotschaft kundgetan. Ein starkes Miteinander hat er ausgemacht, ja sogar eine Aufbruchstimmung. Kurzum, in Freising sei sehr viel angepackt und auf den Weg gebracht worden. Und viel bewegt worden sei auch. Das stimmt natürlich. Vor allem Bauarbeiter haben viel bewegt, haben alte Straßenbeläge herausgerissen und durch ein neues Pflaster ersetzt. Vorerst zwar nur in der Heiliggeistgasse, aber schon im Frühjahr soll es ja in der Unteren Hauptstraße und in einigen Seitengassen weitergehen. Sagen wir mal so, was bis jetzt zu sehen ist, schaut ganz gut aus. Was aber sollen eigentlich diese großen Steinquader, die überall herumstehen? Um sich hinzusetzen oder seine Tasche abzustellen, heißt es offiziell. Wirklich? Zu vermuten ist eher, dass die Steine zum Schutz der Fußgänger aufgestellt wurden, denn irgendwie müssen die sich ja in Sicherheit bringen und in Deckung gehen, wenn die riesigen Stadtbusse anrollen. Was wiederum die Frage aufwirft, warum von der Verbannung des motorisierten Verkehrs aus der Innenstadt, dem erklärten Ziel des Stadtrats, die Stadtbusse konsequent ausgenommen werden. Aber möglicherweise gibt es da irgendwie einen Zielkonflikt.

Wie dem auch sei, der OB freut sich auf ein neues, spannendes Jahr. Wir auch, vor allem wie die Freisinger künftig ohne Gehsteige in ihrer Innenstadt zu recht kommen und wie sie die Belastungen, sprich die vielen Baustellen ertragen, könnte sehr spannend werden.

Denn viel gebaut wird 2017 in der Innenstadt ganz bestimmt. Zu den Baustellen in der Unteren Hauptstraße kommen schließlich auch noch welche in der Oberen Hauptstraße, in der Bahnhofstraße und am Marienplatz. Der wird ein wenig kleiner, weil die Straße verschoben wird und schon im April die Sanierung des Asam-Gebäudes beginnt. Und auch in der Bahnhofstraße werden gleich zu Beginn des neuen Jahres spannende Dinge passieren. Bohrlöcher für ein Horizontalspülbohrverfahren sollen hergestellt werden, um Herren-, Wörth- und Schleifermoosach mit einem Schlag zu unterqueren. Das hat keinen Eventcharakter, auch wenn es eine Start- und Zielgrube gibt, sondern dient ausschließlich der Erbauung von Tiefbautechnikern und natürlich der Stärkung der Innenstadt. Mit der Öffnung der jetzt noch unterirdisch verlaufenden Moosach in der Altstadt hat das auch nichts zu tun. Was da einmal geöffnet werden soll, ist nämlich die Stadtmoosach. Dieses Großprojekt soll allerdings erst 2018 gestartet werden. Was genau dann aber wo und wie geöffnet, verlegt oder sonst was wird, ist sehr kompliziert und ist eigentlich nur etwas für Insider.

So schnell wird es also nicht notwendig sein, sich in die Materie einzuarbeiten oder sich gar um Verkehrsschilder und Straßensperren zu kümmern. Die werden wohl weiterhin locker umfahren, merkt ja keiner. Denn so richtig fertig wird 2017 eh noch nichts. 2018 eigentlich auch nicht, dann nämlich wird in Freising wohl noch immer eine Straßenaufbruchstimmung herrschen. Fertig werden soll dann aber das neue Hallen-Spaß-Familien-Freibad in Lerchenfeld. Bis dahin glauben wir jetzt einmal ganz fest an das Versprechen des Oberbürgermeisters, wonach alles auf einem guten Weg ist. Vor allem in der Innenstadt. Auch wenn dieser gute Weg noch recht lang, und wohl im wahrsten Sinne des Wortes, sehr steinig sein wird.

© SZ vom 31.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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