Kinderbetreuung in Neufahrn:Zusätzliches Tagesmutter-Angebot

Die Nachbarschaftshilfe will gleich zwei Großtagespflegegruppen bilden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Nachbarschaftshilfe in Neufahrn baut ihr Angebot im Lohfeld weiter aus als zunächst geplant: Dort sollen jetzt nicht nur eine, sondern zwei Großtagespflegegruppen untergebracht werden. Der Gemeinderat gab grünes Licht, auch wenn das bedeutet, dass die Gemeinde einen Teil der Räume nun doch nicht zur eigenen Nutzung zurückbekommt und 20 000 Euro in Umbauten investieren muss. Bevor die Nachbarschaftshilfe loslegen kann, muss die Kinderkrippe "Zwergenland" ausziehen, für die derzeit ein Neubau am Keltenweg errichtet wird.

In die Krippenräume am Lohweg kann dann die erste Großtagespflegegruppe einziehen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von zwei Tagesmüttern, die derzeit noch bei sich daheim arbeiten. Künftig wollen sie gemeinsam außerhalb ihrer eigenen Haushalte eine Gruppe mit sechs Kindern im Alter von ein bis drei Jahren betreuen. In der Großtagespflege kann auch die Ersatzbetreuung für zwei Kinder organisiert werden für den Fall, dass deren eigene Tagesmutter erkrankt ist.

Ebenfalls ins jetzige "Zwergenland" kommt der Kinderpark, in dem Zweijährige ohne ihre Eltern auf den Kindergarten vorbereitet werden. Aktuell geschieht das noch im darüber liegenden Obergeschoss, in dem die Nachbarschaftshilfe zwei ehemalige große Büro-Immobilien für alle ihre Aktivitäten nutzt. In eine davon soll die zweite zusätzliche Großtagespflegegruppe für sieben oder acht Kinder einziehen.

Überlegungen, beide Gruppen in der jetzigen Kinderkrippe im Erdgeschoss unterzubringen, haben sich zerschlagen. Beide müssen aus rechtlichen Gründen eigenständig sein, also auch getrennte Sanitäranlagen und Küchen haben, wie Michaela Wiencke-Bimesmeier von der Gemeindeverwaltung erklärte. Denn eine Großtagespflege soll einen eindeutig "familienähnlichen Charakter" haben und sich deutlich von einer Kita unterscheiden. Andernfalls müssten sämtliche Kita-Richtlinien eingehalten werden. Ein Betrieb mit Tagesmüttern wäre dann nicht mehr möglich, so Wiencke-Bimesmeier.

Das zusätzliche Angebot durch eine zweite Großtagespflege entzerre die Situation, stellte Thomas Seidenberger (Freie Wähler ) fest. "Wir brauchen flexible Lösungen für die Kinderbetreuung", bestätigte Christian Meidinger (Grüne), und Florian Pflügler (ÖDP) sprach ebenfalls von einem "insgesamt sinnvollen Weg". Das übrige Angebot der Neufahrner Nachbarschaftshilfe - vor allem Kinderbasar und Café - wird künftig in der zweiten Büro-Immobilie gebündelt.

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