Süddeutsche Zeitung

Keine Veränderung in Hallbergmoos:Deutliche Mehrheit

Harald Reents bleibt weitere sechs Jahre Bürgermeister

Es war ein glatter Sieg: Harald Reents (CSU) bleibt weitere sechs Jahre der Bürgermeister von Hallbergmoos. Mit einer deutlichen Mehrheit von 56,1 Prozent ist der 40-Jährige am Sonntag im Amt bestätigt worden. Der Kandidat der Freien Wähler, Thomas Henning, konnte ihm mit 29,4 Prozent nicht wirklich gefährlich werden. Auf die dritte Anwärterin, Sabina Brosch von den Grünen, entfielen 14,5 Prozent der Stimmen.

2417 der 8171 Wahlberechtigten in Hallbergmoos haben sich für Harald Reents ausgesprochen, der war am Wahlabend nach der Auszählung aller Stimmbezirke entsprechend erleichtert. "Ich freue mich sehr, bin sehr zufrieden und erleichtert, das waren ja doch sehr turbulente Wochen, zwischen Wahlkampf und Corona." In dem Ergebnis sehe er eine Bestätigung für seinen Amtsstil, "ich habe das Gefühl, dass die Hallbergmooser weiter diese sachliche Arbeit im Gemeinderat haben möchten". Bei seiner ersten Bürgermeisterwahl 2014 hatte Reents mit gut 33 Prozent im ersten Wahlgang noch eine Stichwahl gegen den damaligen Kandidaten der Freien Wähler, Heinrich Lemer, bestehen müssen. Diesmal hat es locker im ersten Wahlgang gereicht, "überraschend deutlich", wie sich Reents freute.

Auf die Frage, ob seine Freundschaft mit seinem diesmaligen Herausforderer der Freien Wähler, Thomas Henning, den Wahlkampf überdauern werde, sagte Reents im Brustton der Überzeugung, "ja". Das bestätigte wenig später auch Henning. Zufrieden war der 53-Jährige mit seinem Ergebnis allerdings nicht: "Ich habe mir schon ein bisschen mehr erhofft, die Kandidatur war nicht just for fun. Aber es ist natürlich schwierig, es gegen einen amtierenden Bürgermeister zu schaffen."

Immerhin, räumte Henning ein, "haben wir schon an ihm gekratzt, mit fast 30 Prozent". Noch stehe nicht fest, ob er, Henning, einen Sitz im Gemeinderat erhalte, doch wenn, "wird es diesen bisherigen Kuschelkurs dort nicht mehr geben. Da wird es mehr Hinterfragen geben, da wird nachgefragt, warum Projekte verschleppt und Dinge, die den Bürgern auf den Nägeln brennen, so lasch angegangen werden." Das zusätzlich eingestellte Personal im Rathaus habe daran nichts geändert, sei vielmehr "verpufft". Diese Kritik habe auch nichts mit Anfeindungen zu tun, versicherte Henning, "sondern das ist eine Streitkultur, wie sie in einer Demokratie sein sollte. Aber ja, die Freundschaft werden wir auf jeden Fall beibehalten".

Mit einem Ergebnis wie den 14,5 Prozent gerechnet hat die Kandidatin der Grünen, Sabina Brosch. "Wir waren im Wahlkampf die kleinste Partei mit dem geringsten Etat für den Wahlkampf, ich habe mit so einem Ergebnis gerechnet, aber ein paar Prozent mehr wären schön gewesen." Immerhin zeige das Ergebnis, dass den Hallbergmooser Bürgerinnen und Bürgern ökologische Themen wichtiger werden. "Dazu kam ja von den anderen Parteien gar nichts", kritisierte sie. Jetzt komme es darauf an, wie viele Gemeinderatsmandate die Grünen bekämen. Die 53-jährige Journalistin verfolgte die Auszählung nur am Handy, war sie doch selbst als Berichterstatterin in Garching im Einsatz. Thomas Henning dagegen ließ den Abend im kleinen Kreis ausklingen, der wieder gewählte Bürgermeister "in trauter Zweisamkeit mit meiner Freundin".

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SZ vom 16.03.2020 / av
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