Kandidaten für den Tassilo 2018:Die Mischung macht's

Kandidaten für den Tassilo 2018: Die Freisinger Stadtkapelle ist das musikalische Aushängeschild der Stadt Freising und das schon seit 20 Jahren.

Die Freisinger Stadtkapelle ist das musikalische Aushängeschild der Stadt Freising und das schon seit 20 Jahren.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger Stadtkapelle begeistert seit 20 Jahren mit ihrem Fundus aus traditioneller böhmisch-bayerischer Volksmusik bis hin zu Pop. Sie ist fester Bestandteil des Wiesn-Umzugs und hat auch schon im Vatikan gespielt

Von Paula Gerhardus, Freising

Sie ist auf Volksfesten, Eröffnungen, Prozessionen und sogar dem jährlichen Wiesnumzug zu sehen und vor allem zu hören - die Stadtkapelle Freising. Das Ensemble feiert 2018 sein 20-jähriges Bestehen und ist für den Tassilo-Preis nominiert. Eine ganze Reihe Musiker wird in diesem Jahr wieder in der Freisinger Tracht glänzen. Vorstandsmitglied Odilo Zapf gibt Auskunft über die Anzahl der Orchestermitglieder: "Wir haben gerade neue Hüte bestellt, das waren 72 Stück." 1998 war die Stadtkapelle aus der städtischen Musikschule hervorgegangen und vom früheren Leiter, Josef Goerge, gegründet worden. 20 Jahre später haben sich die männlichen und weiblichen Musiker nicht nur in Freising einen Namen gemacht.

Seit der Ernennung durch Dieter Thalhammer, dem ehemaligen Oberbürgermeister, gilt das Blasorchester als musikalisches Aushängeschild der Stadt, und das aus gutem Grund. Jung und Alt musizieren hier Seite an Seite. Von gerade mal 14-jährigen Jungmusikern bis hin zu erfahrenen Mittfünfzigern sind alle Altersklassen vertreten, und jeder von ihnen leistet seinen Beitrag, um das Publikum zu begeistern. Nicht zuletzt diese bunte Mischung macht das Ensemble aus.

Geschöpft wird mehrmals im Jahr aus einem Musikfundus, der von traditionell bayerisch-böhmischer Volksmusik, über Klassik und Oper, bis hin zu Schlager und modernen Stücken reicht. Doch Quantität geht hier keinesfalls vor Qualität. Auftritte absolviert die Gruppe um Kapellmeister Jürgen Wüst in ihrer seit 1999 bestehenden Freisinger Tracht, es sei denn das Ambiente geht in eine schickere Richtung: "Unser Jahreskonzert ist für uns die wichtigste Veranstaltung im Jahr", erklärt Odilo Zapf. Beim jährlichen Vorspiel des Orchesters, das jeden Frühling zum Besten gegeben wird, tauscht das Ensemble die traditionelle Kleidung gegen eine klassische Konzertgarderobe. Berechtigterweise, denn dieses Event bekommt laut Zapf "die meiste Aufmerksamkeit". In den vergangenen Jahren spielte das Orchester unter anderem Filmmusik aus "Indiana Jones" und "Zurück in die Zukunft". Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, 16. Juni, statt.

Neben dem "klassischen Betätigungsfeld einer Blaskapelle", wie Zapf es nennt,, der neben seiner Vorstandstätigkeit noch stellvertretender Kapellmeister ist, erhält die Freisinger Stadtkapelle auch die Möglichkeit, beim Trachten- und Schützenumzug zum Münchner Oktoberfest mitzuwirken. "Das ist jedes Jahr ein Privileg", schwärmt er, "Viele Orchester bewerben sich und müssen oft sechs bis sieben Jahre warten." Diese Teilnahmemöglichkeit konnte durch den städtischen Spielmannszug ermöglicht werden. Musikalische Unterstützung leistete das Orchester nicht zuletzt bei der Begrüßung der G 7-Gipfel-Teilnehmer und beim Besuch des Papstes vor einigen Jahren.

Tassilo-Kulturpreis der SZ

Den Kulturbetrieb in München und im Umland zu fördern und Kulturschaffende zu motivieren - das sind die Ziele des Tassilo-Kulturpreises. Leserinnen und Leser der SZ haben noch bis Ende Februar die Gelegenheit, Personen und Gruppen vorzuschlagen.

Das Spektrum kann vom Kirchenchor über Kammermusiker bis zur Rockband reichen, vom Volksmusikanten bis zum Videokünstler, Filmemacher oder Veranstalter. Vorschläge für den Tassilo-Kulturpreis können per E-Mail unter tassilo@sueddeutsche.de oder per Post an die SZ-Lokalredaktion geschickt werden: Freisinger SZ, Johannisstraße 2, 85 354 Freising. Einsendeschluss ist der 28. Februar. sz

Ihr "ziemlich breit gefächertes Repertoire", zu dem sogar aktuelle Filmmusik zählt, stellen die Musiker nicht nur deutschlandweit unter Beweis. Im vergangenen Jahr feierten sie beispielsweise das zehnjährige Bestehen der Freisinger Städtepartnerschaft mit Innichen. Neben zahlreichen Auftritten in den Partnerstädten ging es für Teile des Ensembles in den vergangenen Jahren schon nach Frankreich, Slowenien und sogar in den Vatikan. Ausflüge wie diese zählen gleichzeitig zu willkommenen Freizeitangeboten.

Auf den ersten Kapellmeister Willibald Lugsch, war Michael Weber gefolgt, unter dessen Leitung das Blasorchester im Jahr 2000 den Kulturförderpreis des Landkreises erhielt. Seit 2005 dirigiert der Trompeter Jürgen Wüst das Orchester, das sich jeden Mittwoch zur wöchentlichen Probe trifft, um seinem guten Ruf auch weiterhin gerecht zu werden. Zu hören sind Flöte, Horn, Klarinette, Posaune, Saxofon, Schlagzeug, Trompete und Tuba. Nicht nur in Bezug auf ihr Repertoire ist die Freisinger Stadtkapelle also vielseitig aufgestellt und für jede Art von Veranstaltung gut gewappnet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: