Junge Leute aus aller Welt packen mit an:Weißwürste essen und Wiesen mähen

Junge Leute aus aller Welt packen mit an: Beim gemeinsamen Frühstück des 19. Jugendworkcamps in Hangenham verteilte Bürgermeisterin Eva Bönig die Weißwürste.

Beim gemeinsamen Frühstück des 19. Jugendworkcamps in Hangenham verteilte Bürgermeisterin Eva Bönig die Weißwürste.

(Foto: Marco Einfeldt)

In Hangenham findet wieder das "Internationale Jugendworkcamp" statt

Von Rosanna Wegenstein, Marzling

Zum 19. Mal findet dieses Jahr wieder das Jugendworkcamp im Naturfreundehaus Hangenham statt, das vom Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst in Bonn in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Landschaftspflegeverband organisiert wird. Die neun Jugendlichen, die aus neun verschiedenen Ländern in Marzling zusammengekommen sind, wurden am Montag bei einem Weißwurstfrühstück von Robert Scholz, dem Stellvertreter des Landrats begrüßt.

Vier Wochen lang werden sie gemeinsam die Landschaft des Landkreises pflegen. Tobias Oehmen vom Landschaftspflegeverband wird sie dabei begleiten. Er erklärte, dass es zum Beispiel zu ihren Aufgaben gehören werde, steile Wiesen zu rechen, die man mit Maschinen kaum erreichen könne. Oder neu angelegte Feuchtbiotope zu säubern und darauf zu achten, dass diese nicht wieder verwildern. Vor allem dient das Camp dazu, den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern. Eva Bönig, die Zweite Bürgermeisterin von Freising, sagte, dass dies schon immer ein großes Anliegen der Naturfreunde gewesen sei. Sie gab auch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Verbands und erzählte, dass er aufgrund seiner sozialistischen Gesinnung während der Nazizeit lange Zeit verboten gewesen sei. "Gemeinsam zu reden, zu kochen und zu arbeiten ist ein guter Weg, sich kennenzulernen und zu verstehen", betonte Josef Rohrer, Vorsitzender der Naturfreunde in Freising. Dies spürte man bei dem Essen schnell, denn auch, wenn die Jugendlichen sich erst vor ein paar Tagen kennengelernt hatten, hatten sie sehr viel zu besprechen und zu diskutieren. Natürlich ging es auch um das Essen, denn für einige war es die erste Weißwurst in ihrem Leben. Zum Beispiel für die 19-jährige Ayako Enokizono aus Japan. Sie brauchte Zeit, um die Haut von der Wurst abzubekommen, doch als dies geschafft war, schmeckte es allen gut. "It's brilliant", sagte Martin Paseko, 17, aus Tschechien.

Es wurde schließlich auch über verschiedene Essgewohnheiten und kulturelle Unterschiede in den Herkunftsländern der Jugendlichen gesprochen. Ayako stellte dabei fest, dass das Bier in Deutschland sehr ähnlich schmecke wie in Japan. Am letzten Abend des Camps wird es für alle traditionelle Speisen aus den verschiedenen Ländern geben.

Auch der Klimawandel war ein Thema, über das geredet wurde. "Jede Arbeit für die Natur ist auch eine Arbeit für das Klima", sagte zum Beispiel Dieter Werner, Bürgermeister von Marzling zu Beginn in seiner Begrüßungsrede. António Fragoso, 17, erzählte, dass die Jahreszeiten bei ihnen in Portugal dieses Jahr ein wenig verdreht wirken würden, da es im Sommer bisher fast nur geregnet habe. "Dieses Jahr wird wohl der Wein in Italien ausnahmsweise besser sein!", rief er darum der 16-jährigen Mathilde Testa aus Italien zu und lachte.

Nach dem Weißwurstessen war für die Jugendlichen noch ein Ausflug nach Freising geplant. "Gestern haben wir uns Marzling genauer angeschaut und waren im Wald und am Fluss", sagte Daria Vasileva, 20, aus St. Petersburg. Für sie ist es das erste Mal alleine im Ausland. "Ja schon", antwortete sie auf die Frage ob sie aufgeregt sei. "Aber auch sehr froh", sagte sie schließlich.

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