Corona-Pandemie:Jugendzentren in Freising müssen schließen

Corona-Pandemie: Nicht einmal mehr ein bisschen Action ist im Dezember in der „Actionhall“ im Freisinger Tollhaus möglich. Die Jugendzentren mussten schließen.

Nicht einmal mehr ein bisschen Action ist im Dezember in der „Actionhall“ im Freisinger Tollhaus möglich. Die Jugendzentren mussten schließen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger Stadtjugendpflege muss ihre offene Jugendarbeit wegen der Infektionsschutzmaßnahmen einstellen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Schock ist Stefan Memmler am Dienstagabend im Kulturausschuss immer noch anzumerken: Dass mit der Neunten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung nun auch die Jugendzentren geschlossen wurden und die offene Jugendarbeit quasi eingestellt werden musste, hat die Freisinger Stadtjugendpflege ebenso wie viele Kollegen im Landkreis am 1. Dezember vollkommen überrascht. Anders als bei den Volkshochschulen sei im Kabinettsbeschluss von vergangener Woche keine Rede davon gewesen, dass auch die offene Kinder- und Jugendarbeit von den neuerlichen Verschärfungen der Corona-Regeln betroffen sei, sagte Memmler. Inzwischen habe man nachgelesen, dass "außerschulische " einzustellen seien - und das betreffe eben auch das Angebot der Stadtjugendpflege.

Von einer Hiobsbotschaft sprach in diesem Zusammenhang Bürgermeisterin Eva Bönig (Grüne). Gerade die Kinder und Jugendlichen seien durch die Corona-Restriktionen schon lange stark belastet, sagte sie. Die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die in der Jugendarbeit zuletzt noch verblieben seien, seien da sehr wichtig gewesen. "Was von so einer Entscheidung zu halten ist, dazu kann sich jeder selber eine Meinung bilden", empfahl sie. Jugendreferent Nico Heitz (Grüne) machte aus seiner Meinung dazu im Kulturausschuss keinen Hehl und nannte die Entscheidung schlicht falsch. Vom Raum und den Ansprechpartnern, die junge Menschen einfach dringend bräuchten, sei kaum noch etwas übrig, kritisierte er.

Das Sebaldhaus war trotz der Coronapandemie im Sommer sehr gut besucht

Memmler war eigentlich zu der Sitzung eingeladen worden, weil er die Bilanz der vergangenen Sommerferienspiele in Freising vorstellen sollte. Auch die waren bereits von der Corona-Pandemie beeinträchtigt gewesen, gleichwohl hatte die Stadtjugendpflege mit einem umfassenden Hygienekonzept dafür gesorgt, dass viele Veranstaltungen trotz der Einschränkungen durchgeführt werden konnten.

Insgesamt habe das Team der Stadtjugendpflege trotz der Pandemie 92 Einzelveranstaltungen geplant und 81 davon auch durchgeführt, berichtete Memmler. etwa 30 weniger als im Vorjahr. Erstmals habe man eine Software zur Online-Anmeldung eingesetzt, damit niemand an den Anmeldetagen in einer Schlange stehen musste, sondern die Kinder bequem von Zuhause aus angemeldet werden konnten. Teilgenommen haben am Sommerferienprogramm 639 Kinder und es gab insgesamt 1108 Anmeldungen, wie Memmler weiter berichtete. Das seien zwar 1000 weniger gewesen als im Vorjahr, das habe jedoch vor allem damit zu tun gehabt, dass coronabedingt die Teilnehmerzahlen bei fast allen Veranstaltungen halbiert worden seien - auch am Sebaldhaus.

Dort sei die Durchführung und Organisation der Angebote unter Beachtung der Hygienevorschriften eine "besondere Herausforderung" gewesen, die Kinder hätten sich nicht so frei wie gewohnt auf dem Gelände bewegen können. Trotzdem sei das Sebaldhaus auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht gewesen. Für viele Freisinger Kinder sei das Ferienprogramm "ein Stück Normalität verbunden mit viel Spaß und Freude gewesen", sagte Memmler, der umso mehr bedauert, dass die bereits geplanten und Corona-konform durchorganisierten Winterferienspiele nun kurzfristig abgesagt werden mussten - auch wenn man bei der Stadtjugendpflege hofft, Teile vielleicht im Januar anbieten zu können.

Bürgermeisterin Bönig gab Memmler auch hier recht; "Das Winterferienprogramm wäre eine gute Möglichkeit gewesen, die Skiferien und alles, was sonst heuer im Winter ausfallen muss, ein wenig auszugleichen."

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