Jugendkulturpreis des Landkreises Freising:"Kunst ist für mich wie eine Therapie"

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"Das Gundel" entstammt Johanna Jungbecks Fantasie - und virtuell schaut die Künstlerin durchaus zu der Figur ihres ersten Kinderbuches auf. Collage: Privat (Foto: N/A)

Johanna Jungbeck hat das Fantasie-Geschöpf "Das Gundel" erschaffen und ein Kinderbuch geschrieben. Damit belegt sie Platz zwei beim Jugendkulturpreis.

Von Melanie Glinicke, Freising

"Ich weiß gar nicht, woher ich meine Ideen habe, ich glaube, die Fantasie sprudelt einfach aus mir heraus," sagt Johanna Jungbeck, eine der Gewinnerinnen des Jugendkulturpreises. Sie kommt aus der Kategorie Kunst und erzielte den zweiten Platz.

Die 24-Jährige ist in Freising geboren und machte am Dom-Gymnasium 2016 ihr Abitur. Die Kunst begleitet sie eigentlich schon ihr ganzes Leben. "Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wann ich damit angefangen habe. Auf jeden Fall habe ich im Kindergarten bereits gemalt und gebastelt", erzählt Jungbeck. Ihre Mama überredete sie schließlich, sich für den Jugendkulturpreis zu bewerben. Ihre Bewerbung schrieb sie dann aus der Sicht des "Gundels", das sie vorstellte und für den Preis empfahl.

Das Buch soll zeigen, dass jeder seinen Wert hat

Das Gundel ist ein Geschöpf aus Johanna Jungbecks Fantasie und seit 2019 auch die Figur ihres ersten Kinderbuches. Es ist ein außergewöhnliches Wesen, das in dem Buch von vielen anderen Tieren träumt - zum Beispiel davon, so fliegen zu können wie ein Vogel oder zu schwimmen wie ein Fisch. Schließlich wird das Gundel von seiner Freundin Tilda, der Spinne geweckt. Als es erzählt, wovon es geträumt hat, berichtet Tilda, dass sie immer von ihm träumt und sich wünsche, genauso bunt zu sein. "Mit dem Buch möchte ich Kindern zeigen, dass jeder seinen eigenen Wert hat und jeder besonders ist", sagt Johanna Jungbeck. Erst bestand das Buch nur aus ihren Malereien, die Geschichte hat sich dann langsam dazu entwickelt. Seit 2017 studiert Jungbeck soziale Arbeit in Landshut, wo ihr in einer Vorlesung auch die Idee zu Gundel kam.

Sie hat aber noch vieles mehr gemacht, ihre Kunst ist sehr vielfältig. Im Sommer will Johanna Jungbeck wieder mit Henna anfangen, daneben macht sie Makramee, eine Flechtkunst. Außerdem töpfert sie und plant, Blumentöpfe mit Gesichtern zu gestalten. Die Pflanze, die darin wächst, soll dann die Haare darstellen. "Kunst ist für mich wie eine Therapie, dabei vergesse ich alles um mich herum", sagt sie. Zwei ihrer persönlichen Lieblingskünstler sind Friedensreich Hundertwasser und Gustav Klimt, von dem das Bild "Der Kuss" in ihrem Zimmer hängt.

Kürzlich hat sie eine Ausbildung als Yoga-Lehrerin abgeschlossen

Neben der Kunst hat sie vor Kurzem eine Ausbildung als Yoga-Lehrerin abgeschlossen. Konkret macht sie Ukiyo-Yoga, eine Mischung aus Yoga und Fitness. Dahinter steht die Weisheit, im Moment zu leben. Sie leitet auch Yogakurse an der Sportschule Freising, wo sie selbst den Kampfsport Brasilian Jiujitsu ausübt. Auch einen Yogakurs für Kinder hat Johanna Jungbeck unter dem Namen "Die kleinen Gurus" ins Leben gerufen. Nach dem Studium würde sie gerne weiterhin etwas mit Kindern machen. "In einer Einrichtung mit Kindern zu arbeiten wäre wirklich schön, vielleicht irgendwo, wo man auch Yoga machen kann", sagt Johanna Jungbeck. Im August, wenn sie das Studium abgeschlossen hat, wird die 24-Jährige aber erst einmal drei Monate lang als Au Pair in der Türkei arbeiten. Sie mag die türkische Kultur und kann sogar türkisch sprechen.

Ihr Traum für die Zukunft wäre es, irgendwann einmal ein eigenes Yoga-Studio zu besitzen, erzählt sie, in dem sie gleichzeitig ihre Kunstwerke ausstellen und verkaufen kann.

Der Jugendkulturpreis des Landkreises Freising ist in diesem Jahr bereits zum neunten Mal verliehen worden. Der Landkreis will mit der Auszeichnung die künstlerische Betätigung Jugendlicher und junger Erwachsener im Alter bis 25 Jahren fördern und ihr Wirken einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Er ist mit insgesamt 1500 Euro ausgestattet. Bewertet werden die Eingaben von einer achtköpfigen Jury.

© SZ vom 12.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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