Jugendkulturpreis für Andreas Fischer:Die Welt im Zeitraffer

Jugendkulturpreis für Andreas Fischer: Andreas Fischer möchte sich auch nach dem Abitur mit der Kamera verwirklichen, womöglich sogar an der Filmhochschule in München.

Andreas Fischer möchte sich auch nach dem Abitur mit der Kamera verwirklichen, womöglich sogar an der Filmhochschule in München.

(Foto: Marco Einfeldt)

Viel Geduld und eine Kamera mit Intervallfunktion braucht der 17-jährige Andreas Fischer für sein Hobby. Die nennt sich Timelaps-Fotografie und hat ihm den Jugendkulturpreis eingebracht

Von Ronja Schamberger, Freising

Eine Kamera mit Intervallfunktion, viel Geduld, kreatives Gespür für einen schönen Ort und vielleicht noch ein Stativ. Das ist alles was Andreas Fischer aus Freising für seine Kunst braucht. Der 17-Jährige hat eine Leidenschaft für die "Timelaps"-Fotografie. Für seinen Beitrag "Munich Timelaps" ist er mit dem Jugendkulturpreis des Landkreises Freising ausgezeichnet worden.

"Genau genommen heißt Timelaps einfach Zeitraffer", erzählt Andreas Fischer, der die elfte Klasse im Josef-Hofmiller-Gymnasium besucht. Fischer nimmt dafür in einer sehr kurzen Zeitspanne eine große Zahl an Fotos auf und bearbeitet sie am Computer so, dass am Ende ein bewegtes Bild, ein Zeitrafferfilm, entsteht. Bei seiner Arbeit über die Stadt München hat er markante Orte der Landeshauptstadt sowie die schönsten Touristenattraktionen fotografiert. Dabei sind unter anderem die Highlight Towers, der Stachus und der Marienplatz. Für diese Arbeit fuhr Fischer mehrmals nach München. So entstand ein ganz besonderes Stadtporträt, für das er bereits im vergangenen Jahr den zweiten Platz des Foto- und Filmwettbewerbs der Metropolregion München 2014 erhalten hat.

Gelernt hat Fischer bei seinem Kunstprojekt sehr viel. "Ich kann mich in München jetzt viel besser orientieren und finde im Auto ganz einfach ohne Navi zu meinen Lieblingsplätzen. Außerdem lernt man beim Fotografieren, viele Plätze ganz anders zu sehen", so Fischer. Auf die Frage, warum er nicht auch Freising als seinen Wohnort porträtiert habe, antwortet der 17-Jährige, dass München als Metropole viel mehr Motive biete und es so auch einfacher gewesen sei, spannende Orte zu finden. Begonnen hat Andreas Fischer mit der Fotografie vor einigen Jahren, als einige seiner Freunde Spiegelreflexkameras geschenkt bekommen hatten. Da sei er auf den Zug aufgesprungen und habe seine Begeisterung für die Fotokunst entdeckt. "Ich fotografiere leidenschaftlich gerne", sagt er. Die Zeitraffer-Fotografie habe er sich größtenteils selbst beigebracht. Vor einiger Zeit durfte er aber auch an einem Workshop des renommierten Zeitraffer-Fotografen Stefan Knaak teilnehmen, den er zuvor bei einer Verlosung gewonnen hatte. Neben der Fotokunst widmet sich Fischer auch der Bild- und Fotobearbeitung und gibt Fotokurse für Interessierte an der Volkshochschule. Dort gibt er anderen Hobbyfotografen Tipps, wie ein schönes Foto gelingt. In seinen Kursen geht es um Gestaltungsregeln in der Fotografie und darum, die Technik der Kamera und alle Einstellungen zu verstehen. Das sei sehr wichtig, vor allem bei der Timelaps-Fotografie, so Fischer. Denn "bei der Zeitrafferfotografie muss man der Kamera alle Automatikfunktionen nehmen", erklärt der Freisinger Hobbyfotograf.

Sein Wissen über das Fotografieren, Kameras und Film will Fischer nach seinem Abitur im nächsten Jahr erweitern, zum Beispiel an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Neben seinem "Haupthobby", dem Fotografieren, geht der 17-Jährige auch gerne zum Klettern oder fährt Moped. Mit 16 Jahren hat er dafür seinen Führerschein gemacht und ist seitdem mobil für alle seine Fotoprojekte. Wenn neben den Abiturvorbereitungen Zeit bleibt, will Fischer bald auch einen Zeitrafferfilm über Freising zeigen können. Auf die Verleihung des Jugendkulturpreises freut sich Fischer schon: "Klar, Preisverleihungen sind immer was besonderes", sagt er. Ein ziemlich stressiger Tag werde das für ihn und seine Familie jedoch allemal. Am gleichen Abend findet auch noch das Bigband-Konzert seiner Schule statt. Dort spielt Andreas Fischer Saxofon.

Die Preisverleihung findet beim Uferlos-Festival am Mittwoch, 13. Mai, um 18.30 Uhr im Kaffeehauszelt statt. Die Preisträger - Felix Schlüter, Posaune, Lukas Funk, Fotografie, und Andreas Fischer - und ihre Werke werden dort auch zu sehen und zu hören sein.

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