Jubiläum in Neufahrn:Ins Zentrum gerückt

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Zum Jubiläum gibt es einen Fotowettbewerb, in dessen Zentrum die evangelische Auferstehungskirche in Neufahrn stehen soll. Dabei gibt es unterschiedliche Kategorien. (Foto: Marco Einfeldt)

Die evangelische Gulbransson-Kirche in Neufahrn ist vor 60 Jahren geweiht worden

Wer in den 1950er-Jahren in Neufahrn evangelisch war, musste auch gut zu Fuß sein: Sonntagsgottesdienste gab es damals nur in Freising. Erst 1958 wurde eine "Tochter-Kirchengemeinde" Freising-Neufahrn gebildet, die sich zum Gottesdienst etwa in der alten Schule an der Dietersheimer Straße traf. Dort haben sich aber "die Leute auf Schulbänke ältester Machart hineinzwängen müssen".

So stand es in einem Schreiben, das damals den Landeskirchenrat erreichte und auch beinahe warnende Worte enthielt: "Es ist selbstverständlich, dass viele Leute wegbleiben, was umso bedauerlicher ist, da es sich bei den Siedlern in Neufahrn meist um qualifizierte evangelische Kräfte handelt, die in München beschäftigt sind." Dann folgte noch ein kleiner Seitenhieb: "Obwohl die katholische Gemeinde weder an Größe noch an Aktivität an die Siedlergemeinde herankommt, ist eine katholische Kirche bereits im Rohbau fertig."

Welches Argument auch immer ausschlaggebend war: Die evangelischen Christen bekamen trotz angespannter Finanzlage Geld für eine eigene Kirche, die der bekannte Architekt Olaf Andreas Gulbransson dann entworfen hat. Vor 60 Jahren wurde sie eingeweiht, weit mehr als 3500 Gottesdienste fanden seitdem dort statt, und das Jubiläum nimmt die Kirchengemeinde nun zum Anlass für einen Fotowettbewerb: Einschicken kann man Fotos von der Kirche in verschiedenen Kategorien: "Zeitzeuge - Dein schönstes Foto, das älter als 15 Jahre ist", "Selfie - Dein schönstes Foto mit dir und der Kirche auf dem Bild" und "Landschaft - Dein Schönstes Bild von der Kirche". Bis Sonntag, 28. März, nimmt das Pfarrbüro Einsendungen entgegen (pfarramt.neufahrn.fs@elkb.de). Die Gewinner sollen beim Ostergottesdienst "gekürt" werden.

Die Gulbransson-Kirche steht unter Ensemble-Schutz. Optisch fällt sie durch die rote Backsteinfassade und die Zeltform des Daches auf: Unter dem hoch ansteigenden "Gottes-Zelt" versammeln sich die Gläubigen, so die Idee des Architekten. Die konzentrische Mitte im Inneren des gut zwölf mal zwölf Meter großen Raumes bildet der kelchförmige Taufstein. Der Boden um das Becken ist mit einer Art Mosaik verziert, für das Kieselsteine aus der Isar zerschlagen und angeordnet worden sind. Darüber schwebt ein freihängendes Kreuz.

Die Bänke für 130 Besucher sind in einem offenen Kreis vor dem Altar angeordnet. Erweiterbar ist der Raum durch die Öffnung der hölzernen Faltwand, die ansonsten den größeren Gemeindesaal abtrennt. Das Gemeindezentrum und das Pfarrhaus sind 1972 dazu gekommen. Früher befand sich die Kirche eher in einer Randlage. Seit dem Ausbau der Ortsmitte ist sie dagegen in das Zentrum einbezogen, das nun von der katholischen und der evangelischen Kirche eingerahmt wird.

© SZ vom 23.02.2021 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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