Jobcenter Freising:Passgenaue Lösungen

Momentan kümmert man sich um 2600 Langzeitarbeitslose

2600 Menschen sind im Landkreis Freising aktuell auf Arbeitslosengeld 2 angewiesen, also seit über einem Jahr ohne Job. "Dahinter verbirgt sich keine homogene sondern eine bunte und vielfältige Gruppe", machte Geschäftsführer Bernhard Reiml in der jüngsten Trägerversammlung des Jobcenters deutlich. "Entsprechend ist unsere Arbeitsweise: Wir sind bemüht, für jeden unserer Kunden ein passgenaues Angebot zu schneidern."

Dazu muss nach den Ursachen für die Langzeitarbeitslosigkeit geschaut werden. Ist es die Gesundheit, sind es mangelnde Sprachkenntnisse, liegt es am Alter? "Wir haben einen ganzen Katalog an Möglichkeiten zur Unterstützung", betonte Reiml. Das sind Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber, die Personen mit verminderter Leistungsfähigkeit einstellen, Probearbeiten, Sprachkurse, berufliche Weiterqualifizierungen, aber auch Umschulungen. Landrat Josef Hauner, der als Landkreis-Chef den zweiten Träger des Jobcenters vertritt, freute sich über den guten Arbeitsmarkt im Landkreis mit derzeit 4000 offenen Stellen.

Vergangenes Jahr ist es 604 Mal gelungen, Arbeitssuchende wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Ziel für heuer liegt bei mindestens 610 Personen. Während sich 2016 Asylbewerber noch nicht allzu stark im Jobcenter bemerkbar gemacht haben, rechnet man hiermit aber für 2017. "Professionelle Beratung und adäquate Förderansätze sind hier gefordert", heißt es im Arbeitsmarktprogramm 2017, das auf der Homepage (www.jobcenter-freising.de) steht. "Zudem stellt sich die Aufgabe, den geflüchteten Menschen, die ihre Integrationskurse abschließen, eine Anschlussperspektive ohne Zeitverzug zu bieten". Die Jobcenter hätten aus Fehlern gelernt, erläuterte Reiml. Es habe Zeiten gegeben, in denen schnellstmöglich in irgendeinen Job ohne Qualifikation vermittelt wurde. "Ich denke da zum Beispiel an Müller-Brot in Neufahrn, wo viele Arbeiter überhaupt kein Deutsch konnten, und die nach der Insolvenz der Firma natürlich höchste Schwierigkeiten hatten, eine neue Arbeit zu finden". Jetzt steht die passgenaue Vermittlung von Unterstützung im Vordergrund.

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