25 Jahre Flughafen:Positiv denken

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Wenn die FMG das 25-jährige Bestehen des Airports feiert, wollen sich auch die Aktivisten von Aufgemuckt zu Wort melden

Von Johann Kirchberger, Freising

Wenn die Flughafen GmbH rund um den 17. Mai eine Woche lang den 25. Geburtstag des Flughafens im Erdinger Moos feiert, dann wollen die Widerstandskämpfer von einst und jetzt nicht abseits stehen. Die Aktivisten von "Aufgemuckt" haben bei einer Mitgliederversammlung am Mittwoch lange überlegt und diskutiert, wie sie gegenhalten könnten. Mit einer Zeltstadt für 10000 Besucher, wie sie die FMG errichten will, wird man zwar nicht aufwarten können, aber eine Reihe von Veranstaltungen sind schon auch geplant.

Das ursprüngliche Motto "25 Jahre Lärm und Dreck" wurde rasch wieder fallen gelassen, auch will man keine Totengräber in einem Trauermarsch auftreten lassen, sondern positive Aspekte aufzeigen. "Zwölf Jahre erfolgreicher Widerstand gegen die 3. Startbahn" schlug etwa Hartmut Binner vor. Geeinigt hat sich die Runde schließlich auf den Slogan "Zwei Bahnen reichen", der auf ein großes Transparent gedruckt werden soll. Gezeigt werden soll es am 17. Mai vor der Münchner Allerheiligen-Hofkirche, wo um 11 Uhr ein großer Festakt der FMG geplant ist, an dem auch Markus Söder teilnehmen wird. Bei einer Demo zusammen mit dem "Münchner Bündnis" sollen Abordnungen sämtlicher Bürgerinitiativen mit ihren gelben Ortsschildern auftreten, um auf diese Weise die gesamte Bandbreite des Widerstands zu demonstrieren. Außerdem soll Plakate aufgehängt, Flyer verteilt und Infostände aufgebaut werden.

Den Auftakt der Veranstaltungen bildet am 7. Mai ein Lichterzeichenmarsch durch Freising, der etwas "aufgemöbelt" werden soll. Am Samstag, 13. Mai, ist auf dem Attachinger Sportplatz ein Familienfest geplant, bei dem auch Drachen in den Himmel geschickt werden sollen. Am Montag, 15. Mai, hält dann in Freising Professor Thomas Münzel aus Mainz einen Vortrag. Der anerkannte Kardiologe beschäftigt sich seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Fluglärms auf die Gesundheit der Menschen. In seinen Untersuchungen hat er herausgefunden, dass Fluglärm die Risiken eines Herzinfarkts enorm steigert.

Am 17. Mai treffen sich die "Aufgemuckten" wie angeführt in München, am Montag, 22. Mai, spricht Christian Magerl im Nachhaltigkeitszelt auf dem Uferlos-Festival über die Startbahnpläne und an Christi-Himmelfahrt, 25. Mai, veranstaltet der Bund Naturschutz eine Radlexkursion ins Erdinger Moos. Dabei soll gezeigt werden, welche einzigartige Landschaft durch den Bau einer 3. Start- und Landebahn zerstört werden soll.

Unabhängig vom Flughafen-Jubiläum soll am 17. Juni der Tag gefeiert werden, an dem vor fünf Jahren der Münchner Bürgerentscheid stattgefunden hat. Bis heute das größte Faustpfand der Startbahngegner. Dabei soll den Münchnern noch einmal ganz besonders gedankt werden, Details wurden allerdings noch nicht festgelegt.

Die derzeitigen "Jubelarien" der FMG vorgetragen bei der Bilanzpressekonferenz, nannte der Landtagsabgeordnete Christian Magerl "nichts Neues". Die Rekordgewinne und die gestiegenen Passagierzahlen sowie die Zunahme der Flugbewegungen seien seit Januar bekannt. Daraus die Forderung zum Bau einer 3. Startbahn herauszulesen, so Magerl, weil es zu wenig freie Slots, also Zeitfenster für Starts und Landungen gebe, entbehrten der Realität. "Es gibt genügend Slots", sagte der Abgeordnete, in den vergangenen Woche sei das Wachstum unter zwei Prozent gelegen und damit "meilenweit von dem entfernt, was einst prognostiziert" worden sei.

© SZ vom 31.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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