Investitionen geplant:Masterplan fürs Klinikum

Krankenhaus-Geschäftsführer Andreas Holzner klagt über massive Wettbewerbsnachteile bei der Mitarbeiterakquise. Die Klinikleitung will dem mit modernen Wohnheimen und einer Kinderbetreuung begegnen

Von Kerstin Vogel, Freising

Das Freisinger Klinikum rüstet sich für die Zukunft. Auf dem Klinikgelände sollen neue Unterkünfte für die Schwestern, weitere Wohnungen, eine Krankenpflegeschule und eine Kindertagesstätte gebaut werden. Eine Tiefgarage soll zur Lösung der Stellplatzproblematik auf dem Areal beitragen. Das alte Wohnheim an der Mainburger Straße wird abgerissen und macht einem zeitgemäßeren Bau Platz. Auch die Freiflächen werden neu gestaltet.

Mit diesen Maßnahmen will die Klinikleitung "massive Wettbewerbsnachteile" ausgleichen, von denen Geschäftsführer Andreas Holzner am Mittwoch im Planungsausschuss des Stadtrats berichtete. Ansichts des herrschenden Fachkräftemangels habe man bereits erhebliche Probleme bei der Mitarbeiterakquise, weil man weder mit günstigem Wohnraum noch mit Kinderbetreuung punkten könne, sagte er. Um das zu ändern, hat das Klinikum seine Ziele in einem "Masterplan" festgehalten, der dem Planungsausschuss jetzt vorgelegt wurde.

Der Bebauungsplan für das 48 200 Quadratmeter große Krankenhausgelände ist zuletzt 2009 geändert worden. Damals musste Baurecht für ein neues Küchen- und Verwaltungsgebäude im Nordosten des Areals, eine Praxis für Strahlentherapie und eine Tiefgarage geschaffen werden. Außerdem wollte man die Wegeführung auf dem Grundstück verbessern, eine Verbindung von der Altstadt durch das Klinikgelände in die nördliche Stadt sichern, die Freiflächengestaltung verbessern und die Stellplatzsituation neu ordnen. Dieser Plan sei in Teilen realisiert worden, hieß es im Planungsausschuss. Doch wie sich das Krankenhausgelände derzeit präsentiere, sei "nicht endgültig zufriedenstellend", sagte Stadtbaumeisterin Barbara Schelle.

Derzeit wird der größte Teil der Freiflächen rund um das Krankenhaus als Parkplatz genutzt. Die Wohnheime sowie die Berufsschule sind baufällig, das alte Schwesternwohnheim an der Mainburger Straße wird schon lange als städtebaulicher Schandfleck empfunden. Möglichkeiten zur Einrichtung einer Kinderbetreuung fehlen. Zwar nutzen viele Freisinger, darunter auch Schüler, die Wege durch das Gelände, um in den Norden der Stadt zu gelangen, geraten dabei aber in Konflikt mit dem Verkehr auf den Parkplätzen.

Das alles soll nun anders werden. Der Masterplan sieht ein neues Schwesternwohnheim im Süden des Geländes zur Alois-Steinecker-Straße hin vor. Auch an Stelle des alten Baus soll wieder ein Wohnheim entstehen, allerdings deutlich niedriger und weniger massiv. Die Kindertagesstätte wäre an der Biberstraße geplant und würde wohl von der Stadt auf einem Grundstück des Klinikums gebaut werden.

Wenn alles gut geht, könnte der Plan bis 2023/24 umgesetzt sein. "Wir können froh sein, wenn das Areal eine Struktur bekommt", fasste FW-Stadtrat Karl-Heinz Freitag die Haltung im Planungsausschuss zusammen. Die Stadtverwaltung soll nun einen Vorschlag zur Änderung des Bebauungsplans erarbeiten. Die Planung soll allerdings auch dem Gestaltungsbeirat noch vorgelegt werden.

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