Süddeutsche Zeitung

Insolvente Großbäckerei:Ostendorf kauft Müller-Brot zurück

Spektakuläre Wende bei der insolventen Großbäckerei: Nach SZ-Informationen übernimmt Klaus Ostendorf Müller-Brot nach dem Hygieneskandal. Noch am Morgen hatten Mitarbeiter gegen den früheren Eigentümer demonstriert, nun steht dem Unternehmen offenbar ein massiver Stellenabbau bevor.

Katja Riedel

Die Entwicklung bei der insolventen Großbäckerei Müller-Brot hat eine spektakuläre Wende genommen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wird Müller-Brot von dem früheren Eigentümer Klaus Ostendorf übernommen.

Der Gläubigerausschuss hat einem Angebot des ehemaligen Mehrheitseigners zugestimmt. Ein Angebot der Münchner Bäckerei-Kette Höflinger, das diese gemeinsam mit Evi Müller, der Tochter des früheren Eigentümers, unterbreitet hatte, lehnten die Gläubiger hingegen ab.

Dem Unternehmen steht damit zugleich ein massiver Stellenabbau bevor. Angeblich sollen von etwa 1250 Beschäftigten nur 500 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten. Am Donnerstagnachmittag findet am Firmensitz in Neufahrn eine Betriebsversammlung statt. Dort wollte der vorläufige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl die Belegschaft darüber informieren, wie es um ihre Arbeitsplätze bestellt ist.

Am Vormittag waren rund 400 Müller-Brot-Beschäftigte für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in München auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich vor dem Wirtschaftsministerium und warfen Minister Martin Zeil (FDP) vor, sich nicht für das Schicksal der Mitarbeiter zu interessieren. Zeil wies die Kritik zurück.

Vor eineinhalb Wochen hatte das Landratsamt Freising den seit 30. Januar bestehenden Produktionsstopp der Fabrik verlängert. Der erneute Einstieg Ostendorfs dürfte im Unternehmen, dessen Produktion nach einem Hygieneskandal stillgelegt worden war, für erheblichen Wirbel sorgen. Bei der Demonstration in München hatten die Mitarbeiter auch ihrem Unmut über Ostendorf Ausdruck verliehen. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Ostendorf hat uns kaputt gemacht".

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