In ist, wer drin ist....:Kandidaten auf Stimmenfang im Netz

Lesezeit: 2 min

Viele Freisinger Politiker haben die Möglichkeiten, die Facebook und Twitter bieten, längst erkannt. Birgit Mooser-Niefanger beispielsweise, die Landratskandidatin der Grünen. Auch Josef Hauner (CSU) und Rainer Schneider (FW) wollen nachziehen und arbeiten mit Blick auf die Kommunalwahlen im Frühjahr an eigenen Accounts.

Von Birgit Goormann-Prugger

Wer Wahlen gewinnen will, der muss präsent sein: In der Tagespresse, beim Infostand auf der Straße - und auf Facebook. Dort läuft der Kommunalwahlkampf im vorweihnachtlichen Trubel schon auf Hochtouren, obwohl noch nicht einmal alle Gruppierungen ihre Kandidaten nominiert haben. Wer das soziale Netzwerk als Plattform für sich entdeckt hat, der postet als Kandidat oft und gerne, woran er bereits teilgenommen hat und wo man ihn demnächst erleben kann.

Besonders eifrige Facebook-Nutzerin ist die Landratskandidatin der Grünen, Birgit Mooser-Niefanger, die ihren Account mit den Zusatz #Landratskandidatin schon wenige Minuten nach der offiziellen Nominierung freigeschaltet hatte und seitdem der Facebook-Gemeinde mitteilt, wo man sie treffen kann ( #B-Treff). Ihre Konkurrenten um das Amt wollen baldmöglichst nachziehen. Sowohl Rainer Schneider, Freie Wähler, als auch Josef Hauner, CSU, arbeiten an eigenen Homepages und Facebook-Auftritten. "Wir werden das machen, wir wissen nur noch nicht genau, ob vor oder nach Weihnachten". Beim Erstellen des Facebook-Accounts wird ihm zwar jemand helfen, "posten werde ich dann aber selber", sagte Schneider. Man könne von Facebook halten, was man wolle - eines sei jedoch klar, als Kandidat müsse man da präsent sein, "aber auch die Inhalte vorher sorgfältig lesen und prüfen, denn wie schnell ist etwas geschrieben und das steht dann immer da. Ich denke vorher lieber etwas nach."

Auch für den CSU-Kandidaten Josef Hauner wird an Homepage und Facebook-Account gearbeitet. "Wir wollen auf allen Kanälen mitspielen", versichert der CSU-Kreisvorsitzende Florian Herrmann. Solange Hauner noch nicht selbst aktiv werden kann, erledigen das andere für ihn. Andreas Adldinger beispielsweise, CSU-Kreisrat und ebenfalls ein eifriger Facebook-Nutzer, postete nur einen Tag nach der Nominierung von Birgit Mooser-Niefanger, wo er jetzt gerade unterwegs sei: nämlich "mit unserem Landratskandidaten Josef Hauner in geselliger Runde um drei Uhr morgens - da, wo das Leben stattfindet - mit Manuel Mück und 2 weiteren Personen hier: Furtner." Nun weiß man nicht, ob Josef Hauner, Leiter des Staatlichen Schulamtes, dem Wähler damit als geselliger Mensch, der gerne mal nachts durch die Kneipen zieht, empfohlen werden sollte.

Wie dem auch sei, Hauner selbst will sich laut eigenen Aussagen den Möglichkeiten, die Internet und Facebook im Wahlkampf bieten, nicht verschließen. "Noch ein, zwei Wochen, dann werden Homepage und Facebook-Account starten", versicherte er. Seine Kandidatur sei überraschend gekommen, er habe nicht die Zeit gehabt, das vorzubereiten. Termine, die er wahrnehme, werde er auf Facebook veröffentlichen, auch seine Positionen zu bestimmten Themen. Privates wolle er jedoch nicht ausbreiten. "Ich lasse mich auch im Wahlkampf nicht verbiegen", sagte er. Als Behördenleiter stehe er für Seriosität und wolle das auch weiter so halten. Der Wähler habe zwar das Recht, ein bisschen mehr über die jeweiligen Kandidaten zu erfahren. "Aber die Privatsphäre muss respektiert werden", so Hauner. Außerdem müsse man auch im Netz als Person authentisch bleiben, sagte er und verwies in diesem Zusammenhang auf Freisings Grünen Landtagsabgeordneten Christian Magerl, der sich dem Wahlkampf in den Sozialen Netzwerken komplett verweigerte.

Auch Peter Warlimont, Orts- und Kreisvorsitzender der SPD, sieht das so. "Das muss auch zur Person passen", sagte er. Nichtsdestotrotz wolle Freisings SPD an ihrem Facebook-Auftritt arbeiten. Aktiv ist in Freising dort derzeit nur Warlimont selbst. Andere Gruppierungen sind den Freisinger Sozialdemokraten da weit voraus. Von der Freisinger Mitte beispielsweise findet man die komplette Stadtratsliste auf Facebook. Wer auf die einzelnen Köpfe klickt, findet dann auch ausführliche Informationen zur Person. Auch die Freien Wähler in Freising sind mit Wahlkampfmanager Michi Kasper im Internetwahlkampf vorne dabei, einzelne Listenkandidaten haben sogar mittlerweile eigene Facebookseiten, auf denen sie sich offensiv mit der Nennung des Listenplatzes als Kandidat für den Stadtrat empfehlen.

© SZ vom 03.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: