Für die Obdachlosenbetreuung durch die Diakonie Freising übernimmt der Landkreis Freising einen Kostenanteil in Höhe von 67 725 Euro. Dies hat der Ausschuss für demografische und soziale Fragen beschlossen. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Ein entsprechender Vertrag wird für die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen. Die Caritas Freising, deren Fachstelle bislang für das Stadtgebiet Freising zuständig war, hat keinen Zuschussantrag mehr gestellt. Die Stadtverwaltung ist mittlerweile selbst in der Obdachlosenhilfe aktiv.
"Dies ist eine wichtige Einrichtung", betonte Werner Wagensonner, Leiter der Sozialverwaltung am Landratsamt, mit Verweis auf die Fachstelle der Diakonie. Aufgrund der sehr hohen Lebensunterhaltskosten und des Wohnraummangels erhöhe sich die Gefahr für die unteren Einkommensschichten, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Anzahl der Obdachlosen und von Obdachlosigkeit Bedrohten steige weiter an. Für diese Menschen und auch für die Gemeinden sei das Angebot der Diakonie eine wichtige Unterstützung zur Vermeidung von Obdachlosigkeit.
Die Fachstelle der Diakonie hat ihren Angaben zufolge im vergangenen Jahr 967 Beratungen durchgeführt. Die Sorge, die Wohnung zu verlieren, sei für die Betroffenen meist nur die "Spitze des Eisbergs". Im Hintergrund stünden die verschiedensten Problematiken wie Arbeitslosigkeit, Scheidungen, Sucht oder Krankheit, heißt es im Jahresbericht der Diakonie. Sei der Job weg, dann drohe schnell auch der Verlust der Wohnung, sagte Sabina Brosch (Grüne). Es gebe viele Menschen, die davon schnell betroffen sein könnten.
Guido Hoyer (Linke) hob die Bedeutung der Fachstelle insbesondere für die kleinen Gemeinden hervor. "Der Zuschuss ist wichtig", betonte er. Die zwei halben Stellen, welche der Diakonie zur Verfügung stehen, befand er "für knapp bemessen". Er wäre durchaus dafür aufzustocken. Wagensonner sagte, ihm lägen keine derartigen Wünsche der Diakonie vor.