Illustre Handarbeitsrunde:Stricken mit Uschi Glas

Das Freisinger Wollgeschäft Kimoco unterstützt das Sozialprojekt der Schauspielerin. Das nennt sich brotZeit und ist für allem für Kinder aus sozial benachteiligten Familien gedacht. Weil sich Frau Glas über die Hilfe aus Freising so freut, ist sie gleich selbst zum Stricken vorbeigekommen.

Von Elena Aracena

"Man muss schon mitzählen, sonst hast' bei dem komplizierten Muster für die Mütze am End' gleich an Wurm drin", sagt die Schauspielerin Uschi Glas während sie eifrig an ihrer roten Wolle herumhantiert. Sie hat für einen ziemlichen Andrang in dem kleinen Wollfachgeschäft Kimoco an der Oberen Hauptstraße in Freising gesorgt, als bekannt wird, dass sie an diesem Donnerstag für einen guten Zweck zum Stricken und Häkeln vorbeikommt. Die rot-weißen Mützen, Schals und Socken fallen beim Hineingehen gleich auf und die fleißigen Strickerinnen sind eifrig mit Nadel und Wolle beschäftigt. Jung und Alt, Frauen und Männer nehmen an dieser Nikolausaktion von Kimoco-Inhaberin Kirsten Bürgel teil. Der Erlös soll dem Projekt "brotZeit" von Uschi Glas zugutekommen. Rot-Weiß sind die Mützen und Schals, passend zu den Logofarben des Projekts "brotZeit"

Die 69-jährige Uschi Glas und ihr Verein betreuen in München und Umgebung 28 Schulen in sozialen Brennpunkten. Täglich kommen annähernd 1200 Kinder zum Frühstück vor Schulbeginn. Außerdem beteiligen sich fast 650 Senioren an dem Projekt "brotZeit" und lesen den Kindern in ihrer Freizeit Geschichten vor, geben Nachhilfe oder arbeiten gemeinsam im Schulgarten. Kirsten Bürgel hatte durch Zufall von diesem Projekt erfahren und wollte es auf ihre Art unterstützen - strickend. Wer mitstricken wollte, bekam die Utensilien für sechs Euro. Die Teilnehmer nehmen auch an einer Verlosung teil. "Ich war von der Idee begeistert und habe direkt mit einer Schule telefoniert, ob sie Interesse an einer Strickaktion für hilfsbedürftige Kinder haben", sagt Uschi Glas strahlend. Auch Kirsten Bürgels Kunden mussten sich nicht lange überreden lassen. "Ich gehe ohnehin ein Mal pro die Woche in das Geschäft. Es war mir ein Bedürfnis, einen Beitrag zu dieser Aktion zu liefern", sagt die 45-jährige Eva Wimmer aus Hallbergmoos. "Meine Mutter hat mir Stricken beigebracht. Viele Kinder können das heute gar nicht mehr", erzählt Uschi Glas. Dass diese Aktion keine einmalige bleiben soll, ist sicher, das meint zumindest Kirsten Bürgel: "Und zu Nikolaus verteilen wir die Mützen und Schals dann an den Schulen, das soll aber nicht bedeuten, dass wir aufhören zu stricken."

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