Sich vorstellen, netzwerken, das werden anfangs die wichtigsten Aufgaben der neuen Regionalmanagerin im Ampertal sein. Mitte September nimmt Nina Huber ihre Tätigkeit auf. Was sie an dieser Stelle besonders gereizt hat? Sie könne hier ihre Gemeinderatserfahrung und das Thema Stadtplanung optimal unter einen Hut bringen, sagt die 46-Jährige.
Huber ist Gärtnermeisterin. Vor sieben Jahren hängte die Mutter von drei Kindern ein Studium der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit Schwerpunkt Stadtplanung an, anschließend arbeitete sie in einem Büro für Landschaftsarchitektur. Dem Allershausener Gemeinderat gehört sie seit 2008 an. Bei der Kommunalwahl 2020 wird sie allerdings nicht mehr kandidieren.
Mit der neuen Regionalmanagerin will die Ile Ampertal (Arbeitsgemeinschaft für integrierte ländliche Entwicklung) die Zusammenarbeit der zwölf Gemeinden intensivieren. Die Vollzeitstelle ist auf zunächst drei Jahre befristet, 75 Prozent der Personalkosten übernimmt das Amt für ländliche Entwicklung. Eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist möglich. Bisher leistet der frühere Kirchdorfer Bürgermeister Konrad Springer diese Aufgabe ehrenamtlich. Die Zusammenarbeit der Ampertal-Gemeinden und der Stadt Freising ist ihm seit Jahren ein großes Anliegen.
Eines der großen Themen waren und sind die Verkehrsprobleme im Landkreis. Die Verbindungen zu den Autobahnen und Richtung Flughafen sind überlastet, die Busanbindung eher schlecht. "Das muss unbedingt angepackt werden", sagt Nina Huber. Ohne eigenes Auto gehe es bisher eigentlich nicht. Eine einzelne Gemeinde aber könne wenig erreichen. Derzeit ist das Leader-Projekt "Integriertes Mobilitätskonzept für die Mittlere Isarregion und das Ampertal" in Arbeit. Aufgabe der Regionalmanagerin wird sein, am Thema dranzubleiben, damit sich tatsächlich was verbessert. Welche Projekte konkret angepackt werden, entscheidet der Ampertalrat.
Huber will Ideen von Außen mitnehmen und in den sozialen Medien aktiv werden
Zunächst will sich Nina Huber Bürgermeistern und Gemeinderäten vorstellen und Ideen von dort mitnehmen, außerdem Kontakt zu Verbänden und anderen Regionalmanagern suchen - netzwerken eben. Darüber hinaus soll die Homepage wiederbelebt werden, auch in den sozialen Medien will Huber aktiv werden.
Die Kooperation im Ampertal kann bereits Erfolge aufweisen, auch wenn es kritische Stimmen gibt, die sagen, dass vieles zu lange dauert. Die Arbeitsgemeinschaft hat einen Radwegeführer herausgebracht. Mit anderen Regionen gibt es einen regen Austausch, beispielsweise mit dem Elsass oder Südtirol. Im vergangenen Jahr hat sich eine Gruppe aus dem Ampertal im Vinschgau über alternative Wohnformen informiert, einen Gegenbesuch im Landkreis Freising wird Nina Huber federführend mitorganisieren.
Der Hochwasserschutz ist in Arbeit. Hier gehe es darum, Gemeinden zusammenzuführen und zu schauen, ob es Fördermöglichkeiten gibt. Gelohnt hat sich auch die interkommunale Zusammenarbeit der Gemeinden Allershausen, Fahrenzhausen und Kranzberg, über ein Programm der Städtebauförderung gab und gibt es hohe Zuschüsse, beispielsweise für die Neugestaltung der Ortsmitte. Nina Huber will jedenfalls nicht nur reden, der Schwerpunkt ihrer Arbeit liege auf dem Umsetzen von Projekten, sagt sie. Darauf freue sie sich schon.