Süddeutsche Zeitung

Hopfenernte im Landkreis:Leichter Rückgang im Corona-Jahr

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In den Bezirken Au und Nandlstadt wird etwas weniger Hopfen geerntet als 2019

Die Menge des geernteten Hopfens in den beiden Bezirken Au und Nandlstadt liegt etwas unter der des Vorjahres. In Au waren es in diesem Jahr 4248,26 Tonnen (2019: 4379,9). Weniger deutlich war der Unterschied in Nandlstadt mit 1051,44 Tonnen in dieser Saison, 2019 waren es lediglich sechseinhalb mehr. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht des Hopfenpflanzerverbands Hallertau hervor. Insgesamt betrug die Erntemenge in der Hallertau 40 284,89 Tonnen (2019: 4 1 484,17). Der Verband zeigte sich damit zufrieden.

Das Jahr war für die Hopfenpflanzer wegen der Corona-Krise nicht einfach. Die Frühjahrsarbeiten mussten zum Teil ohne Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa erledigt werden. Auch unmittelbar vor Erntebeginn gab es große Probleme, bis alle Helfer auf Corona getestet waren und eingesetzt werden konnten, daran erinnert der Geschäftsbericht ebenfalls noch einmal. Die Mitgliederversammlung Ende November musste online stattfinden. Dennoch sei es in diesem Jahr gelungen, langfristige Projekte voranzutreiben, heißt in dem Bericht von Geschäftsführer Otmar Weingarten. Besonders die Arbeit "in Richtung Brüssel und EU-Parlament" sei deutlich verstärkt worden. Die Bedingungen für einen Qualitätshopfenanbau und den dafür erforderlichen Pflanzenschutz seien auf deutscher und europäischer Ebene klar formuliert worden. Die Hopfenpflanzer beklagen, dass ihnen kaum Mittel zur Verfügung stünden. 2020 sei es gelungen, Lücken durch drei Notgenehmigungsanträge im Bereich Bodenschädlinge oder im Einsatz gegen den Echten Mehltau zu schließen. Mit Sorge beobachtet der Verband auch die langsame Ausbreitung des Citrus Bark Cracking Viroids. Ein flächendeckendes Monitoring habe 2020 ergeben, dass die Zahl der von einem Befall betroffenen Betriebe von drei auf insgesamt sieben Betriebe gestiegen sei. Weiterer Schwerpunkt ist laut Weingarten, Allianzen zu gründen und zu festigen, "um gangbare Wege für den Hopfenanbau in die Zukunft zu finden". So bestehe eine enge Verknüpfung mit der internationalen Brauwirtschaft sowie eine neugegründete Kooperation mit weiteren betroffenen Sonderkulturen in Deutschland, um auf allen politischen Ebenen gemeinsam zu agieren.

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SZ vom 05.12.2020 / psc
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