Hochschule in Weihenstephan:Herausfinden, wofür man brennt

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Die Hochschulgemeinde Freising hat im Sommersemester wieder Informatives, Spirituelles und Unterhaltsames im Angebot.

Von Petra Schnirch, Freising

Es wirkt fast ein wenig prophetisch: "Feuer und Flamme" hat die ökumenische Hochschulgemeinde (HSG) in Weihenstephan einen Teil ihrer Veranstaltungen im Sommersemester überschrieben. Auch ein Abend zur Ukraine ist geplant. Dabei glaubten zum Zeitpunkt der Programm-Gestaltung nur Pessimisten und vielleicht Geheimdienstkreise ernsthaft, dass Russland das Nachbarland angreifen würde. Umso aktueller ist der erste Abend der Reihe "Dienstags in der HSG". "Brennpunkt Ukraine" lautet der Titel eines Vortrags von Friedensaktivist Clemens Ronnefeldt, der am Dienstag, 5. April, stattfindet.

Der Freisinger ist Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbunds. Seit Jahrzehnten beobachtet er das Verhältnis zwischen Russland und der Nato. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Haus der HSG, Hohenbachern Straße 9. Aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen wird sie voraussichtlich in hybrider Form angeboten - das heißt, Interessenten können sich auch online per Zoom beteiligen und mitdiskutieren.

Es geht um die Frage: Wofür brennst Du?

Für das Sommersemester konnte die HSG wieder ein umfangreicheres Programm zusammenstellen, weil die evangelische Hochschulpfarrerin Anne Lüters nach einer kurzen Auszeit zurückgekehrt ist und das Team - auf katholischer Seite mit Hochschul-Seelsorger Hans-Christoph Kromer und der pädagogischen Referentin Daniela Hamm - wieder komplett ist.

In der Reihe "Feuer und Flamme" soll es darum gehen, was die Menschen wirklich berührt, auch im positiven Sinne, die für etwas brennen. Am Dienstag, 3. Mai, wird die Vulkanologin und Fotografin Ulla Lohmann in Freising zu Gast sein, die sich weit in aktive Vulkankrater abseilt und dabei spektakuläre Bilder macht. Wildnis-Experte Bernd Pfleger kommt am 28. Juni zu einem Thekengespräch und diskutiert über die Frage "Wofür brennst Du?". Neu ist am 16. Mai ein Workshop zum gleichen Thema mit Tobias Friedl, dem Leiter des Career-Services an der HSWT. Das Treffen am 31. Mai ("Nicht ausbrennen!") dreht sich darum, wie sich ein Burnout verhindern lässt. Gerade auch Doktoranden will die HSG damit ansprechen. Zum Programm gehört zudem Entspannendes wie eine Feuermach-Challenge oder ein Geschichten-Abend an der Feuerschale.

Wichtige Anlaufstelle für internationale Studierende

Die Angebote sollen so weit wie möglich in Präsenz stattfinden. Viele Studierende sind trotz hoher Corona-Zahlen schon wieder am Campus. Eine wichtige Anlaufstelle ist die HSG für internationale Studierende. Daniela Hamm leitet den Glok(b)al-Stammtisch mit wechselnden Schwerpunkten. Einige stellen dabei aus sehr persönlicher Perspektive ihre Heimatländer vor wie Venezuela oder China, ebenfalls geplant ist ein Abend zum Thema Nachhaltigkeit. Gesprochen wird Deutsch und Englisch. Auch zwei gemeinsame Bergtouren hat die HSG auf Wunsch internationaler Studierender ins Programm genommen. Mit dem Zug geht es Richtung Alpen.

Viel Wert legt das HSG-Team auf die spirituellen Angebote, alle zwei Wochen finden im Wechsel Gottesdienste und Meditationen statt. Nach mehrjähriger Pause bietet Anne Lüters am Donnerstag, 23. Juni, in der Christi-Himmelfahrts-Kirche wieder einen Mittsommernachtsgottesdienst mit Musik, biblischen und literarischen Texten an - für alle, die lange Sommernächte lieben, denn Beginn ist erst um 22 Uhr. Auch die Beratung in Krisen-Situationen ist für das HSG-Team ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit.

Nicht im Programm ist aus personellen Gründen das Uni-Kino. Ob es in der gewohnten Form wieder einmal stattfinden und dann auch angenommen wird, muss sich zeigen, wie Lüters sagt. Denn ein Problem ist: Ein großer Teil der Studierenden hat das bisherige Campus-Leben wegen der Corona-Pandemie nie kennengelernt, konnte also in lieb gewonnene Traditionen auch nicht hineinwachsen. Weitere Informationen: www.hsg-freising.de.

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