Im Lindenkeller:Wettstreit der Wissenschaftler

Lesezeit: 1 Min.

Premiere im Freisinger Lindenkeller: Fünf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen messen sich Anfang November bei einem Science Slam. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim ersten Freisinger „Science Slam“ präsentierten fünf Forschende aus Weihenstephan ihre Arbeitsgebiete in spannenden Kurzvorträgen. Das Publikum entscheidet, wem dies am besten gelingt.

Von Ronja Bartel, Freising

Forschungsergebnisse allgemein verständlich und unterhaltsam präsentieren – das geht. Fünf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beweisen dies am Donnerstag, 7. November, beim ersten „Freisinger Science Slam“. In ihren Kurzvorträgen geht es etwa um die Aromen-Vielfalt von Craftbieren, das Immunsystem und das Leben eines Geruchsmoleküls. Am Ende entscheidet das Publikum im Unterhaus des Lindenkellers, welcher Vortrag der unterhaltsamste war. Beginn ist um 19 Uhr.

Ins Rennen geschickt werden die fünf Kandidaten und Kandidatinnen von fünf Freisinger Forschungseinrichtungen: Die TU München (TUM), die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (Fraunhofer IVV) und das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TUM (Leibniz-LSB@TUM) veranstalten den Slam gemeinsam mit der Stadt und der Curiosity GmbH. Deren Geschäftsführer Kim Ludwig-Petsch, selbst Physiker, moderiert den Abend.

Die Teilnehmenden mussten sich bei Vorentscheiden innerhalb ihrer Institutionen qualifizieren. Simone Göppert promoviert seit 2020 am Lehrstuhl für Molekulardynamik der TUM. In ihrem Vortrag lüftet sie nicht nur die Küchen­geheimnisse des Immunsystems, sondern zeigt auch, wie es große Herausforderungen meistert. Tunaiye Uapingene beschäftigt sich im Labor der LfL mit der Entwicklung und Etablierung von Diagnosemethoden, um Viruserkrankungen von Pflanzen besser erkennen zu können, damit die Produkte gesund zu den Kunden kommen. Ihr Thema lautet deshalb „Tests für Lebensmittel: Virus Detect“.

Helen Haug arbeitet seit 2019 am Fraunhofer-Institut. Sie schlüpft in das Leben eines Geruchsmoleküls und erklärt, wie Geruchsstoffe funktionieren, warum Gerüche Erinnerungen wecken und wie wir mit modernster Technik Geruchsstoffe analysieren können. Julian Eckert promoviert seit 2020 an der HSWT in Kooperation mit der Universität Bayreuth und entwickelt nachhaltige biotechnologische Verfahren. Sein Thema: „Magic Microbes – Kleine Künstler auf großer Mission“. Klaas Reglitz ist seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Food Metabolome Chemistry am Leibniz-LSB@TUM. Im Rahmen seiner Forschung beschäftigt er sich mit den in Malz, Hopfen und Bier enthaltenen Aromastoffen. Der Titel seines Slam-Vortrags: „Aromenvielfalt im Glas: Das Geheimnis von Craft-Bieren“.

Beim Science Slam sollen wissenschaftliche Präzision und kreative Präsentation zusammenwirken. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher freut sich über das neue, gemeinsame und unterhaltsame Projekt. Tickets zum Preis von fünf Euro und nähere Informationen zur Veranstaltung gibt es im Internet unter https://curio-city.de/science-slam-freising/.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Forschung in Weihenstephan
:Baustoffe aus Hopfen, Milchersatz aus Biertreber

Das Netzwerk EIT Food und die TUM stellen am Campus zehn Start-ups vor, die das Potenzial haben, den Lebensmittelbereich mit ihren innovativen Produkten nachhaltig zu verändern. Unterstützt werden sie durch EU-Förderprogramme.

Von Norick Huß

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: