Heimat- und Traditionsverein :Gegen neuen Gedenkplatz

Hallbergmooser Gemeinderat lehnt Kostenübernahme ab

Der Heimat- und Traditionsverein Hallbergmoos ist auch im zweiten Anlauf gescheitert. Er hatte die Gemeinde um Kostenübernahme für eine Gedenktafel für fünf in den Isarauen am 29. April 1945 gefallene Soldaten und einen Gedenkstein in Erinnerung an die Todesmärsche von KZ-Häftlingen zum Ende des Zweiten Weltkriegs gebeten. Eine große Mehrheit im Gemeinderat lehnte dies ab. Überwiegend mit der Begründung, dass es bereits einen bestehenden Gedenkplatz, das Kriegerdenkmal, gebe und ein weiterer Gedenkstein in der Landschaft nichts bringe. Nur Heinrich Lemer (Freie Wähler) plädierte für beide Projekte. "Ich bin ein großer Fan von Geschichtsbewusstsein an Orten. Gedenken lohnt sich immer, auch wenn es nur wenige dann dort machen."

"Gut gemeint, ist nicht immer gut gemeint", sagte Marcus Mey (CSU). Er habe in der ersten Sitzung, als der Antrag letztlich vertagt wurde, um eine Anpassung des Gedenkens an die heutige Zeit gebeten, aber das sei nicht passiert. Eine gemeinsame Lösung mit dem Krieger- und Soldatenverein sei wohl nicht gewollt. "Irgendein Stein irgendwo bringt nichts und er erschließt sich mir auch nicht." Das sei keine Frage des Geldes.

Stefan Kronner (SPD) konnte sich ebenfalls nicht mit dem Stein anfreunden, allerdings mit zwei Tafeln am bestehenden Denkmal. Man müsse beider gedenken, oder gar nicht, so würde man auch nicht differenzieren zwischen Opfern erster und zweiter Klasse. Der Ort Kriegerdenkmal würde allen gerecht.

© SZ vom 07.05.2015 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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