Haushalt 2019:Viele Großprojekte

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Kranzberg nimmt erstmals seit drei Jahren wieder Kredit auf

Von Petra Schnirch, Kranzberg

In den vergangenen drei Jahren war die Gemeinde Kranzberg schuldenfrei, 2019 aber muss sie wieder einen Kredit aufnehmen. Grund dafür ist in erster Linie der Bau des Mehrgenerationenhauses. Insgesamt 4,35 Millionen Euro wird sie in diesem Jahr voraussichtlich benötigen. Auch eine ganze Reihe anderer Projekte steht an. Für die Erweiterung der Mittagsbetreuung an der Schule sind 400 000 Euro für Planung und Bau vorgesehen. Für erste Eingriffe zur Neugestaltung des Kühnhauser Weihers sieht der Etat für dieses Jahr 155 000 Euro vor. Ob das bis zu 1,3 Millionen Euro teure Vorhaben noch abgespeckt wird, entscheidet der Gemeinderat in den kommenden Wochen. Den Haushalt für 2019 billigte das Gremium einstimmig.

Angesichts der vielen anstehenden Projekte ist das Volumen des Vermögenshaushalts, der die Investitionen ausweist, für Kranzberger Verhältnisse sehr hoch. 6,14 Millionen Euro sind es in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2018 lag er bei 3,9 Millionen. Der Verwaltungshaushalt für die laufenden Einnahmen und Ausgaben umfasst 7,9 Millionen. Großer Posten hier sind die Personalkosten. 2,37 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Diese Summe steigt nahezu kontinuierlich an. Vor zehn Jahren lag sie noch bei 1,11 Millionen. Für das Kinderhaus soll eine pädagogische Leiterin eingestellt werden, außerdem beabsichtigt die Gemeinde, im Herbst die drei Krippengruppen wieder zu öffnen.

Zuverlässige Einnahmequelle ist der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer mit 3,47 Millionen. Die Gewerbesteuereinnahmen schätzt Kämmerer Klaus Burgstaller vorsichtig auf 950 000 Euro, 2018 gingen 1,47 Millionen ein. Die gesamten Steuereinnahmen sind auf 5,76 Millionen festgesetzt. Einen nicht unerheblichen Teil davon kassiert der Landkreis: Die Umlage beträgt 2019 fast 2,2 Millionen Euro.

Für das Mehrgenerationenhaus sollen im Herbst die Arbeiten am Untergrund beginnen. Im Winter sollen die Bauteile gefertigt werden, die beiden Wohngebäude werden aus Massivholz gefertigt. Für das Projekt benötigen die Kranzberger in diesem Jahr etwa 1,1 Millionen für Bau- und Planungskosten. Da die Gemeinde für das Projekt bereits 2019 einen Vier-Millionen-Kredit aufnimmt, wird die restliche Summe vorübergehend auf dem Rücklagen-Konto geparkt. Das wird zum Jahresende deshalb voraussichtlich auf 5,63 Millionen Euro ansteigen. Bis Ende 2021 - das Mehrgenerationenhaus soll bis dahin fertig sein - wird dieser Betrag auf etwa 300 000 Euro abschmelzen.

Für den Ausbau der Breitbandversorgung sind in diesem Jahr 27 600 Euro geplant, für einen Glasfaseranschluss der Grundschule 40 000. Größere Ausgaben tätigt die Gemeinde auch die Feuerwehr. Die Kranzberger erhalten ein neues Löschfahrzeug für 250 000 Euro. Der Bau der Parkplätze für die Feuerwehr in Thalhausen wird etwa 96 000 Euro kosten, 20 000 mehr als geschätzt. Für die Kranzberger Chronik, die gerade in Arbeit ist, gibt die Gemeinde 30 000 Euro aus.

© SZ vom 17.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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