Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) gilt als einer der gefährlichsten in Mitteleuropa eingeschleppten Baumschädlinge. Um ihn erfolgreich zu bekämpfen, muss ein Befall möglichst schnell erkannt werden. Dafür hat Hannes Lemme von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) eine Informationsbroschüre als Hilfe für die Praxis erarbeitet, die anhand zahlreicher Bilder die Befallssymptome genau und anschaulich beschreibt. Für diese Arbeit wurde Lemme, der das Monitoring und die Bekämpfung des Käfer-Befalls in Bayern koordiniert, am Dienstag gemeinsam mit Christine Hopf und Michael Mößnang, die beide ebenfalls an der LWF arbeiten, während einer Feierstunde im Freisinger Rathaus mit dem Hanskarl-Goettling-Preis ausgezeichnet.
Ministerialrat Günter Biermayer, Leiter des Referats "Forstliche Forschung, Waldpädagogik" im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, würdigte Lemme für die Kombination aus fachlichen Inhalten und einer umfassenden fotografischen Dokumentation in der "Praxishilfe Asiatischer Laubholzbockkäfer". Christine Hopf erhielt die Auszeichnung für ihre Neukonzeption und das Layout der Informationsschrift "LWF aktuell" sowie die Gestaltung der "Praxishilfe ALB", Michael Mößnang für die Chefredaktion der Informationsbroschüre über den asiatischen Schädling.
Die "Praxishilfe ALB" erschien im Dezember 2015 mit einer Auflage von 4000 Stück, die fast vergriffen sei, führte Ministerialrat Biermayer aus. Sie richte sich vor allem an das Personal, das in einer Quarantänezone im ALB-Monitoring arbeite und enthalte viele neue Erkenntnisse über die Biologie und Lebensweise des Käfers. Die Bilder zeigen detailliert die Käferentwicklungsstadien, die Eiablagestellen, Larvengänge und Puppenwiegen. Lemme habe die wissenschaftlich fundierten Inhalte verständlich formuliert und ansprechend gestaltet. Dies mache den großen Erfolg der Broschüre in der Praxis aus, beschrieb Biermayer. Er lobte außerdem die übergreifende, teamorientierte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen an den Forschungsanstalten.
Der Namenspatron der Auszeichnung, Hanskarl Goettling, war von 1973 bis 1985 Leiter der Bayerischen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, der Vorläuferin der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Die nach ihm benannte Stiftung zeichnet seit 1988 jedes Jahr besonders praxisorientierte Forschungsergebnisse mit einer Urkunde und einem Preisgeld aus, dessen Höhe jedoch nicht veröffentlicht wird.