Hallbergmooser Predazzoalle wird verlängert:300 Meter, die entscheidend sind

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Die Gemeinde hat endlich den nötigen Grund erwerben können. Das neue Straßenstück bedeutet einen Durchbruch zur Entlastung der Ortsmitte und zahlreicher Anwohner.

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos

Bürgermeister Harald Reents (CSU) spricht von einem "Meilenstein". Dabei geht es "nur" um 300 Meter Straße, die aber sind für eine Entlastung der Hallbergmooser Ortsmitte entscheidend. Der Gemeinde ist es gelungen, den Grund für eine Verlängerung der Predazzoallee von der Maximilian- zur Theresienstraße zu erwerben. Der Gemeinderat hat das Geschäft am Dienstagabend in nichtöffentlicher Sitzung abgesegnet, wie Reents einen Tag später bei einem Pressegespräch bekannt gab.

Nach 19 Jahren des Verhandelns und Abwartens hat es doch noch geklappt: Der Gemeinde Hallbergmoos ist es gelungen, die Grundstücke zur Verlängerung der Predazzoallee zwischen Maximilian- und Theresienstraße zu kaufen. (Foto: Marco Einfeldt)

Für die Hallbergmooser ist das ein großer Durchbruch. Seit 19 Jahren bemüht sich die Gemeinde darum, das Projekt verwirklichen zu können. Nun "kann ein neues Kapitel" in dieser Geschichte aufgeschlagen werden, sagte ein sichtlich erleichterter Bürgermeister. Bereits sein Vorgänger Klaus Stallmeister hatte versucht, diese zentrale Verbindung zu schaffen.

Die Gemeinde hat sich nun mit den beiden Grundbesitzern geeinigt. Der größte Teil der etwa 8000 Quadratmeter ist nicht bebaut. An der Theresienstraße muss neben dem Hotel Hallbergerhof aber ein Wohnhaus weichen. Wie viel die Gemeinde für die Grundstücke bezahlt hat, dazu machte Reents keine Angaben. Auch die alte Ringerhalle, die in Gemeindebesitz ist, wird für das Straßenbauprojekt abgerissen. Bis 2023 soll die neue Verbindung fertig sein.

Anlieger in den Wohnstraßen profitieren

Profitieren werden von der Verlängerung der Predazzoallee neben den Verkehrsteilnehmern vor allem die Anwohner der Straßen, durch sich die Fahrzeuge bisher hindurch schlängeln. Vor allem Otto- und Leopoldstraße sind auf Durchgangsverkehr jedoch gar nicht ausgelegt. Sie sind sehr schmal und parkende Autos erschweren das Durchkommen zusätzlich. Auen- und Ludwigstraße werden ebenfalls entlastet. Bisher endet die Predazzoallee an der Maximilianstraße. An der Kreuzung dort soll voraussichtlich ein Kreisverkehr entstehen.

Die alte Ringerhalle (Bild, im Hintergrund) und ein Wohnhaus müssen für den Bau abgerissen werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Ein erster Schritt zur Verbesserung der Verkehrsanbindung war vor einigen Jahren der Bau der Dornierstraße bis zur Bundesstraße 301. Mit der Verlängerung der Predazzoallee - der erste Teil war 2011 eingeweiht worden - kommt nun ein wichtiger Baustein dazu. Schon vor Jahren habe ein Verkehrsgutachten gezeigt, dass dieses Vorhaben "alternativlos" sei. Sonst sei der Verkehr von Westen nicht in den Griff zu bekommen. "Wir können jetzt nach vorne schauen", sagte Reents - auch wenn mit dem Bau nicht sofort begonnen werden könne. Zunächst will die Gemeinde die alte Ringerhalle abreißen lassen, dann beginnen die Planungen für die Trasse. Auch die betroffenen Bewohner bräuchten Zeit für einen Umzug. Die Höhe der Baukosten konnte Bauamtsleiter Frank Zimmermann noch nicht beziffern. Da könne sich in den kommenden Jahren noch viel ändern, sagte er. Es werde aber wohl ein "siebenstelliger Betrag" sein.

Auch im Osten sollen neue Straßen gebaut werden

In Hallbergmoos hat man darüber hinaus schon weitere Pläne: Auch Richtung Osten müsse die Verkehrsverbindung verbessert werden, sagte Reents. Sinn machen würde aus seiner Sicht zum Beispiel eine Verlängerung der Bürgermeister-Gruber-Straße - bisher eine kurze Stichstraße, die von der Theresienstraße abzweigt. Er hoffe, dass dies dann schneller gehe als bei der Predazzoallee.

Schon zur Jahrtausendwende hielten die Hallbergmooser eine Verbesserung der Verkehrssituation für dringend geboten. Seitdem ist die Einwohnerzahl in dem einstigen Straßendorf noch einmal sprunghaft gestiegen. Waren es im Jahr 2000 etwas mehr als 7000 Einwohner, lebten in der Gemeinde Ende 2018 fast 11 000 Bürger.

© SZ vom 29.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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