Hallbergmoos will lieber Parkhaus:Schulerweiterungsbau kommt ein Jahr später

Für Unmut quer durch alle Parteien im Hallbergmooser Gemeinderat hat die Tatsache gesorgt, dass die Gemeinde zwar das öffentliche Parkhaus im Gewerbegebiet Munich Airport Business Park (MABP) weiter planerisch verfolgt, die dringend nötige Erweiterung der Grundschule aber hinten anstellt.

Weil er das Gefühl hatte, die Schule fiele "leise durch den Rost", hatte Heinrich Lemer, Freie Wähler, im Juli einen Sachstandsbericht für das seit zwei Jahren beschlossene Projekt gefordert. Den legte Bürgermeister Harald Reents (CSU) jetzt bei der Septembersitzung vor. Darin heißt es, das Bauamt habe den Schulanbau betreuen müssen und "zeitgleich mit oberster Priorität das Parkhaus im MABP voranbringen". Deshalb sei "eine interne Umverteilung und Terminierung der Maßnahmen" erfolgt.

Diese Einstellung kritisierten mehrere Gemeinderäte und -rätinnen, auch aus der CSU. Schließlich hat es im Gremium zuvor keinen entsprechenden Beschluss gegeben. Doch, so die Kritiker, bei aller Bedeutung des Gewerbeparks für die Prosperität der Gemeinde, stehe Bildung doch im Vordergrund. Nicht umsonst stehe eine Million Euro für die Planungen der Schule im diesjährigen Haushalt, tatsächlich verbraucht worden seien bisher aber nur gut 20 000 Euro. Dabei gilt es seit Juli 2019 als beschlossene Sache, dass ein Erweiterungsbau für viereinhalb Millionen Euro kommen soll, mit Platz für 180 Kinder.

Darauf wird die Schulfamilie nun ein Jahr länger warten müssen. Im Herbst nächsten Jahres hätte der Modulbau fertig sein sollen, jetzt gilt als Termin Juli 2022. Die Kritik aus dem Gemeinderat nahm sich Bürgermeister Reents aber zu Herzen, er will das Gremium bei künftigen Prioritätswechseln früher einbinden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: