Hallbergmoos:Magie im Gemeindesaal

Hallbergmoos: Sivan Silver und Gil Garburg werden am Samstag, 18. Juni 2016, Stücke für vier Hände an zwei Flügeln auf der Bühne im Gemeindesaal spielen.

Sivan Silver und Gil Garburg werden am Samstag, 18. Juni 2016, Stücke für vier Hände an zwei Flügeln auf der Bühne im Gemeindesaal spielen.

(Foto: privat)

Die Konzertreihe "erstKlassik" hat sich in Hallbergmoos etabliert. Für die kommende Auflage hat der künstlerische Leiter Vladimir Genin namhafte Musiker gewonnen. Sie schwärmen auch von der Akustik

Von Gerhard Wilhelm, Hallbergmoos

Seit 2008 findet in der Gemeinde Hallbergmoos die Konzertreihe "erstKlassik" statt - mit stetig wachsendem Erfolg, der sich mittlerweile auch in der internationalen Szene rumgesprochen hat. "Es ist uns gelungen, recht gut etabliert zu sein", sagt Vladimir Genin, der die Konzertreihe als künstlerischer Leiter zusammen mit dem Freundeskreis "erstKlassik" und der Volkshochschule Hallbergmoos jährlich organisiert - ehrenamtlich. Der Freundeskreis hatte sich das Ziel gesetzt, eine hochkarätige Konzertreihe mit mehreren - heuer sind es fünf - Veranstaltungen im Jahr anzubieten. Sie sollen allen Musikliebhabern in der Umgebung die Gelegenheit gegeben, auch außerhalb von München und der großen Konzertsäle, international renommierte Musiker zu erleben und Klassik auf höchstem Niveau zu genießen.

"Jeder soll was für sich finden", sagt Genin, "etwas Neues, in der Besetzung, aus verschiedenen Epochen, mit verschiedenen Instrumente und Stilrichtungen." Und in diesem Jahr - nach Musikern und Tänzern aus Korea sowie "Renaissance in Jiddish" 2014 - auch wieder aus anderen ethnischen Richtungen. Diesmal sind es Solisten des Ensembles "Russia" mit Dimitri Dmitrienko (Akkordeon), Oleg Piskunov (Balalaika) und Louise Nuriaeva (Domra, die russische Art einer Laute). Sie spielen auf russischen Instrumenten typische Volkslieder. Es sei ein etwas "exotischer" Beitrag im Programm, wie Genin sagt. Sie treten am Samstag, 16. April 2016, auf.

Den Auftakt bilden Gabor Lieli (Klarinette) und Katharina Teufel (Harfe) am Samstag, 10. Oktober . Sie präsentieren Wind- und Saitenspiele aus vier Jahrhunderten. "Das erste Mal, dass wir die ungewöhnliche Kombination aus Harfe und Klarinette auf der Bühne haben", sagt der künstlerische Leiter und verspricht einen Kammermusikabend der besonderen Art.

Ebenfalls zwei "außergewöhnliche Musiker", so Genin, die in Hallbergmoos zu ersten Mal als Duo auftreten, sind Guido Schiefen (Cello) und Olga Domnina (Klavier), die am Samstag, 21. November, unter dem Titel "Die Macht der Gefühle" auftreten. Olga Domnina kennt man in Hallbergmoos bereits aus einem umjubelten Konzert mit dem Star-Geiger Guido Schiefen im Mai 2014. Beide gewannen schon zahlreiche internationale Preise und Wettbewerbe.

Ein "Extrakonzert" geben am Sonntag, 21. Februar 2016, Olga Papikian (Sopran) und Simon Nádasi (Orgel) in der Kirche Sankt Theresia. Das Musikerehepaar bringt Opernwerke und Oratorien aus verschiedenen Epochen und Ländern zur Aufführung. Das soll, wenn es nach Vladimir Genin geht, nicht das letzte Konzert in der Kirche sein. Er plant, bei der nächsten Auflage von "erstKlassik" einen Chor dort auftreten zu lassen.

Mit dem fünften und letzten Konzert der Reihe will Hallbergmoos quasi mit den großen Konzertsälen der Welt gleich ziehen, denn am Samstag, 18. Juni 2016, sollen Sivan Silver und Gil Garburg an zwei Flügeln auf der Bühne im Gemeindesaal spielen. Die beiden haben bisher in rund 70 Ländern auf fünf Kontinenten gespielt. Genin erwartet nichts anderes als ein "sensationelles Konzert". Zugleich könnte ihr Auftritt der Startschuss für einen zweiten Hallberger Kultursommer sein.

Doch wie gelingt es dem Verein mit seinem kleinen Kreis an Ehrenamtlichen überhaupt, internationale Künstler in einen relativ kleinen Ort zu holen? "Zum einen, weil ich sie persönlich kenne", sagt Genin, der selbst ein bekannter Pianist und Komponist ist. Zum anderen würde man zwar nicht schlecht zahlen, aber doch nicht so viel wie die großen Bühnen. Man habe sich inzwischen in der Szene etabliert, die Künstler wüssten die tolle Betreuung durch die Mitglieder des Freundeskreises zu schätzen, ohne den so eine Konzertreihe gar nicht möglich sei. Und zu guter Letzt würden alle Auftretenden von der ausgezeichneten Akustik im Saal schwärmen. Er sei ein "akustisches Juwel", darin sind sich Publikum, Organisatoren und Musiker einig.

"Es geht um das Entflammen der Zuhörer, die Kommunikation mit dem Publikum. Die Intensität eines Künstler spüren die Leute, wenn er die Magie auf die Bühne bringt. Einfach gut spielen reicht nicht, das können viele", sagt Genin. Und die Magie werde bestimmt bei allen fünf Konzert transportiert, sagt der Konzertleiter.

Karten zu 14 Euro im Vorverkauf, 16 Euro an der Abendkasse, gibt es über das Internet (www.muenchenticket.de oder www.erstklassik.info), bei der Vhs-Geschäftsstelle, Rathausplatz 1, dem Bürgerbüro im Rathaus, sowie der Bücherstube, Theresienstraße 60. Für 62 Euro kann auch ein Abonnement für alle fünf Konzerte erworben werden, bei dem auch ein Getränkegutschein enthalten ist. Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt. Das Programmheft liegt bei Banken, der Volkshochschule und Geschäften im Ort aus.

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