Kommunaler Wohnungsbau:Die Gemeinde kann endlich bauen

Kommunaler Wohnungsbau: Balanceakt: Mit Schaufel und Regenschirm erledigten Bürgermeister und Gemeinderäte den ersten Spatenstich für das kommunale Wohnbauprojekt an der Predazzoallee in Hallbergmoos.

Balanceakt: Mit Schaufel und Regenschirm erledigten Bürgermeister und Gemeinderäte den ersten Spatenstich für das kommunale Wohnbauprojekt an der Predazzoallee in Hallbergmoos.

(Foto: Marco Einfeldt)

An der Predazzoallee in Hallbergmoos entstehen 21 Wohnungen, darunter viele größere für Familien. Noch vor zwei Jahren stand das Projekt auf der Kippe.

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos

Es hat dann doch etwas länger gedauert, genauer gesagt: sieben Jahre. Bereits im Oktober 2016 hatte der Gemeinderat in Hallbergmoos beschlossen, in den sozialen Wohnungsbau einzusteigen. Fünf Jahre später ist es nun endlich so weit. An der Ecke Predazzoallee/Maximilianstraße fand am Dienstagvormittag der symbolische erste Spatenstich statt. Im Juni 2025 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

"Der Start war definitiv sehr schwierig", sagte Bürgermeister Josef Niedermair. Als etwas schwierig erwies sich auch das gewählte Zeitfenster. Während seines kurzen Rückblicks und beim Spatenstich schüttete es, erst kurz danach hellte der Himmel wieder auf.

21 Wohnungen werden in den kommenden zwei Jahren auf dem Grundstück entstehen, jeweils vier Ein-, Zwei- und Drei-Zimmer- sowie sowie neun Vier-Zimmer-Wohnungen, weil die Gemeinde vor allem etwas für Familien machen wolle, sagte Niedermair. Für ihn war es ein besonderer Tag - nicht nur weil nun endlich gebaut wird, sondern auch weil er seit genau zwei Jahren im Amt ist. Die entscheidende Wende kam für das Projekt bei einer Klausurtagung kurz nach seinem Amtsantritt. "Es freut mich, dass wir heute anfangen", sagte er.

Die Kosten sind wegen der Verzögerung weiter gestiegen

Die Vorgeschichte hat einige Wirrungen aufzuweisen. Nach dem Gemeinderatsbeschluss 2016 fand ein europaweites Verfahren statt, um einen Architekten zu finden. Am 2. Dezember 2019 stand fest, dass die Gemeinde mit einer staatlichen Förderung von 3,5 Millionen Euro rechnen kann. "Ein Meilenstein", so Niedermair. Anfang 2021 folgte dann in der Corona-Zeit der Rückschlag. Zunächst hieß es im Gemeinderat, dass beim kommunalen Wohnungsbau gespart werden müsse. Einige Wochen später stoppte das Gremium die Planungen überraschend und mit großer Mehrheit, weil die Kosten gestiegen waren. Schon Ende Mai folgte die neuerliche Kehrtwende.

Planer Markus Kaufmann war inzwischen abgesprungen. Im Mai 2022 gab es eine neue Ausschreibung. Am 30. März 2023 lag schließlich die Baugenehmigung vor, nun wird bereits gebaut. Diesmal hat das Büro HOE Architects aus München die Planungen übernommen, die Projektsteuerung liegt in den Händen von "Assmann Beratung + Planen". Durch die Verzögerung ist das Bauvorhaben allerdings noch einmal teurer geworden. Anstelle von 9,3 Millionen sind es nun 11,7 Millionen Euro, wie Niedermair sagte, eine Erhöhung um 25 Prozent. Die Gemeinde will versuchen, Einsparmöglichkeiten zu finden.

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