Kommunalpolitiker im Landkreis schielen noch immer mit etwas Neid nach Hallbergmoos. Keine andere Kommune steht finanziell so gut da wie die etwa 12 250 Einwohner zählende Gemeinde in der Nachbarschaft des Flughafens. Zum Jahresende befinden sich dort noch immer 55 Millionen Euro auf der hohen Kante, wie Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) zum Ende seiner Amtszeit zufrieden bilanziert. Seinem Nachfolger Benjamin Henn (FW) bleibe einiger Gestaltungsspielraum. Allerdings stehen in den kommenden Jahren hohe Investitionen an, darunter der Neubau der Feuerwehrhäuser, auch eine weitere Schule wird notwendig sein. Die Rücklagen werden zusammenschrumpfen.
Die Zeiten, in denen man in Hallbergmoos aus dem Vollen schöpfen konnte, sind vorbei, auch hier wägt der Gemeinderat inzwischen genau ab, was man sich leisten kann. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen 2024 bei etwa 19 Millionen Euro. Das ist viel Geld, aber deutlich weniger als in den Vor-Corona-Jahren – und der wichtigste Gewerbesteuerzahler SAP verlässt Hallbergmoos. Hinzu kommt, dass die Gemeinde allein in den kommenden drei Jahren insgesamt etwa 85 Millionen Euro Kreisumlage an den Landkreis abführen muss. Trotzdem bleibt Hallbergmoos durch seine Lage zwischen dem Flughafen und München eine besondere Kommune, wie Niedermair betont. Die Zahl der Gewerbebetriebe steigt seit Jahren kontinuierlich.