Kandidatin der CSU:Politik der offenen Rathaustür

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Grüne Oasen wie der Goldachpark werden in Zeiten des Klimawandels in Städten und Gemeinden immer wichtiger, sagt Tanja Knieler. (Foto: Johannes Simon)

Zentrale Themen für Tanja Knieler sind eine gute medizinische und pflegerische Versorgung in Hallbergmoos sowie eine umfassende Kinderbetreuung.

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos

Als Treffpunkt für das Gespräch schlägt Tanja Knieler den Goldachpark vor. Die grüne Oase ist einer ihrer Lieblingsplätze, erzählt sie an diesem Herbsttag, und die Anlage könnte noch erweitert werden, findet sie. Grüne Inseln würden immer wichtiger, sie schützten die Menschen in Zeiten des Klimawandels vor der zunehmenden Hitze.

Knieler, 44, lebt seit 2009 in Hallbergmoos und schätzt die gute Infrastruktur wie Kinderbetreuung oder Kulturangebote ebenso wie die Menschen hier, „die uns so herzlich aufgenommen haben“. Die gebürtige Niederbayerin ist verheiratet und hat einen zehnjährigen Sohn. Seit vielen Jahren bringt sich die gelernte Redakteurin in die Politik ein, beruflich und ehrenamtlich. Knieler ist als Referatsleiterin für Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag tätig. In Hallbergmoos ist sie seit 2017 Vorsitzende des CSU-Ortsverbands und seit 2020 Gemeinderätin – und will nun Bürgermeisterin werden.

Selbst in Hallbergmoos mit seinem großen Gewerbepark und immer noch erklecklichen Rücklagen können Kommunalpolitiker nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, Ausgaben und Investitionen sind hoch. Knieler bezeichnet die finanzielle Situation als „herausfordernd“. Wichtig sei deshalb, „dass wir die wirtschaftliche Situation der Gemeinde weiter sichern und zusätzliche Unternehmen ansiedeln“, sagt sie. Mit einer starken Wirtschaftsförderung müsse der eingeschlagene Weg weitergegangen werden.

Ein zentrales Thema auf ihrer Agenda ist die medizinische und pflegerische Versorgung. Die Kinderarztsuche will sie „zur Chefinnen-Sache“ machen, wenn sie gewählt wird. Sie bringe viele Kontakte mit. Auch im Bereich Schule gebe es viel zu tun. Die Gemeinde sei hier gut aufgestellt, müsse sich aber darauf vorbereiten, dass von 2026 an für Grundschüler in Bayern ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung besteht. Auch bei der Hortbetreuung „können wir noch besser werden“, sagt Knieler.

Froh ist sie, dass sich eine Arbeitsgruppe im Gemeinderat des Themas Seniorenwohnen annimmt – nachdem das große Mehrgenerationen-Projekt am Tassiloweg aus finanziellen Gründen gestrichen wurde. Angebote in der Pflege müssten zudem stärker vernetzt werden, auch eine Pflegeberatung würde Knieler in Hallbergmoos gern etablieren.

Das Feuerwehrhaus bietet sich künftig als Treff für Vereine an

Für die kommenden Jahre befürwortet sie weiterhin ein moderates Wachstum der Gemeinde. Junge Leute und Menschen, die hier eine Heimat gefunden haben, benötigten Wohnraum. Mieten in Hallbergmoos aber sind nicht günstig. Hier passiere aber bereits einiges, sagt Knieler und verweist auf den kommunalen Wohnungsbau an der Predazzoallee und die Belegungsrechte, die sich die Gemeinde in einigen Anlagen sichere.

Versprechungen machen, die sie nicht halten kann, das sei nicht ihre Sache, sagt Tanja Knieler. Hallbergmoos werde wenig finanziellen Spielraum haben. Die Idee, das dann leer stehende Goldacher Feuerwehrhaus für Vereine zu nutzen, gefällt ihr aber gut. Eben, weil es schon da ist.

Es sei dabei wichtig, die Leute bei solchen Projekten „mitzunehmen“, betont die 44-Jährige. Sie wolle auf Bürger und Unternehmen zugehen, ihr Ziel sei „eine Politik der offenen Rathaustür“.

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