Hakenwehr an der Amper:Ja zu Wasserkraftanlage

Projekt in Göttschlag sieht eine Fischtreppe vor

Der Gemeinderat in Allershausen hat der Errichtung einer Wasserkraftanlage am sogenannten Hakenwehr an der Amper bei einer Gegenstimme zugestimmt. In Fließrichtung rechts neben der bereits vorhandenen Wehrrampe auf Höhe des Kieswerkes bei Göttschlag soll klimafreundlicher Strom erzeugt werden. Die Energiegewinnung wird über ein Buchtenkraftwerk erfolgen, für den Fischauf- und -abstieg wird es eine Wassertreppe geben.

Dies war jedoch ein Kritikpunkt von Gemeinderat Max Raith (PFW), der den "minimalen Wasserdurchlauf" mit 2,5 Kubikmeter pro Sekunde über die Fischtreppe gegenüber den 29 Kubikmetern pro Sekunde über die Anlage beklagte und deshalb gegen das Projekt stimmte. "Da stehen wieder einmal Umwelt- und Naturschutz in Konkurrenz", so Raith. Richard Dinkel (PFW) legte Wert darauf, dass die Treppe bei jedem Wasserstand, auch bei Niedrigwasser, passierbar bleibe. Dies sei laut Betreiber gewährleistet, da durch ein Monitoring regelmäßige Wasserstandsmeldungen eingeholt würden und Kameras die Fischtreppe überwachen könnten, hieß es in der Sitzung. So könne rechtzeitig eine höhere Wasserumleitung in Gang gesetzt werden, die einen ausreichenden Wasserstand sicherstellt. Außerdem sollen die biologischen Maßnahmen von einem Experten und seinem studentischen Team in einem Langzeitprojekt begleitet werden. Zudem soll die bestehende Wehrrampe umgebaut und das Wasser höher als bisher angestaut werden.

Gemeinderat Christian Huber (SPD) befürchtete eine Lärmzunahme in Göttschlag durch das höhere Abfallen des Wassers. Dies dementierte der Betreiber, da das Wasser derzeit sehr rau und wild fließe, mit der neuen Rampe gleite es gleichmäßiger über einen längeren Weg. Dies führe sogar zu einer Geräuschreduzierung. Zudem sei die derzeitige Rampe für Kanufahrer, die sich gerne in dem Gebiet sportlich betätigen, lebensgefährlich. Mit der neuen Wasserschanze werde die Situation deutlich entschärft, sie soll aber nicht befahrbar gemacht werden. Die Wassersportler könnten den Weg über die Fischtreppe nehmen. Nachgedacht werde derzeit auch über Ein- und Ausstiege für Kanufahrer ober- und unterhalb der neuen Anlage.

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