Sono VTS:Gerettet

Nach nur acht Wochen des Bangens ist die Insolvenz des Echinger Broadcast-Technologie-Anbieters abgewendet, ein Investor wurde gefunden. Die 110 Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Von Alexandra Vettori, Eching

Nur acht Wochen lang hat der Echinger Broadcast-Technologie-Anbieter Sono VTS bangen müssen, dann war ein neuer Investor gefunden und die Insolvenz abgewendet. Nach den erfolgreichen Verhandlungen mit dem neuen Geldgeber kündigte Geschäftsführer Franz Olbert nun an, den Geschäftsbetrieb "in vollem Umfang am bisherigen Standort" fortzuführen und alle 110 Arbeitsplätze in Eching zu erhalten. "Wir können auch nahtlos alle Kundenaufträge und Projekte weiter führen", teilte er mit.

Erst im Dezember vergangenen Jahres war Sono VTS in seine neue Niederlassung an der Dieselstraße im Gewerbegebiet Eching-Ost gezogen, davor hatte man in Feldkirchen im Landkreis München residiert. Der mittelständische Betrieb ist Hersteller von Übertragungswagen sowie von Sende- und Produktionsanlagen. Außerdem stellt er mietweise Übertragungstechnik für sportliche Großereignisse zur Verfügung.

Sono VTS: Ein paar Wochen erst arbeiteten die 110 Mitarbeiter von SonoVTS im neuen Domizil in Eching, da wurde Konkurs angemeldet.

Ein paar Wochen erst arbeiteten die 110 Mitarbeiter von SonoVTS im neuen Domizil in Eching, da wurde Konkurs angemeldet.

(Foto: Marco Einfeldt)

Auch bei Fußball Weltmeisterschaften war Sono VTS dabei

Zu den Auftraggebern von Sono VTS gehören Hörfunk- und Fernsehsender und Produktionsunternehmen aus aller Welt sowie der Weltfußballverband FiFa. Wichtigste Referenzprojekte der Sono VTS sind unter anderen die Fußball-Weltmeisterschaften 2014 und 2018 sowie die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi (Russland) sowie 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien).

Wer der neue Investor ist, das ist laut Insolvenzverwalter vertraulich, ebenso in welcher Höhe er bei Sono VTS eingestiegen ist. Dass die lediglich acht Wochen, in denen man auf Investorensuche war, eine ungewöhnlich kurze Zeit darstellen, das allerdings bestätigt Sebastian Brunner, der Sprecher des Insolvenzverwalters. "Die Qualität der Arbeit, die Produkte und Technik und eine gewisse technologische Führerschaft sind etwas, was potenzielle Investoren interessiert. Es ist zwar eine Nische, aber das Unternehmen ist in dieser Nische sehr gut aufgestellt", so Brunner. So habe Sono VTS beispielsweise mit seinen "HDQLINE Broadcast Displays" ein Alleinstellungsmerkmal.

Grund für die Schieflage war der verspätete Umzug

Wichtig für die rasche und erfolgreiche Investorensuche sei aber vor allem gewesen, dass es keine strukturellen Probleme waren, die zur finanziellen Schieflage von Sono VTS geführt haben. Hauptgrund sei der verspätete Einzug in die neue Niederlassung in Eching gewesen, durch den es zu Doppelzahlungen gekommen sei. Dazu waren Gespräche mit einem neuen Investor nicht rechtzeitig abgeschlossen worden, weshalb für anstehende Restrukturierungen dann das Geld fehlte. Besagte Restrukturierungen sind deshalb nötig, weil Sono VTS im Jahr 2013 durch die Zusammenlegung zweier Firmen entstanden ist. In der Folge mussten Produktion und Vertrieb vereinheitlicht werden, wozu auch der neue, gemeinsame Firmensitz nötig war. Zuletzt erwirtschaftete die Firma einen Jahresumsatz von etwa 28 Millionen Euro.

In der Niederlassung an der Echinger Dieselstraße gibt es Büros und diverse Werkstätten, Elektrik genauso wie Mechanik, Schreinerei und Kabeltechnik, so dass jede Lösung genau an die Kundenwünsche angepasst werden kann. Wie Sebastian Brunner betonte, gehört zu den aktuellen Kunden auch der öffentlich-rechtliche Bereich. Dort sei die Erleichterung groß gewesen, darüber, dass jetzt wieder Planungssicherheit herrsche.

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